«Zut alors! Wieso lernt mein Kind im Franzi keine Wörtli mehr?» – mit dieser Frage lädt das Erziehungsdepartement zu einem Infoabend im Congress Center Basel am Messeplatz.
Sie gibt viel zu reden, die interkantonale Fremdsprachen-Projektorganisation «Passepartout». Nicht nur für die Kinder in der Schule, die – in Basel im Französischunterricht etwa mit dem Lehrmittel «Milles Feuilles» – mehr auf mündliche und spielerische als auf die gewohnte «Wörtli-Auswendig-Lernen»-Art den Zugang zur Fremdsprache erhalten sollen.
Nein, auch Eltern sprechen viel und zuweilen auch laut über die Veränderungen im Sprachunterricht. Die Meinungen gehen auseinander. Das hat auch die Morgensitzung bei der TagesWoche gezeigt. Als der heute Montag stattfindende Info-Abend des Erziehungsdepartements Basel-Stadt erwähnt wurde, entbrannte zwischen den mit Kinder Gesegneten sofort eine hitzige Diskussion. Von «endlich hat mein Kind Freude an Französisch» bis zu «mein Kind lernt rein gar nichts mehr» reichten die Voten.
Leise Selbstkritik vom Erziehungsdepartement
Die neuen Lehrmittel seien «anders als die ‹alten› Modelle (etwa ‹Bonne Chance›), das müssen wir nicht wegdiskutieren», so Simon Thiriet, Leiter Kommunikation Erziehungsdepartment des Kantons Basel-Stadt. Deshalb sei «diese neue Art, Franzi zu lernen, für viele Eltern ungewohnt».
Das Erziehungsdepartement hatte in letzter Zeit «einen Schwerpunkt in der Lehrpersonenausbildung gesetzt, die ja auch erst einmal mit Passepartout bekannt gemacht werden müssen», sagt Thiriet. Dabei räumt er leise Selbstritik ein: Zu Beginn der Einführung von Passepartout habe die Kommunikation mit den Eltern geklappt, doch man habe «in der letzten Zeit vermutlich zu wenig gemacht».
Das will man nun mit dem Info-Abend ändern. Dieser sei «speziell für die Eltern», so Thiriet. Und: «Er wird sicher nicht der letzte zu diesem Thema sein.»
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Infoabend, Montag, 20. Juni, 18.30 Uhr. Congress Center Basel am Messeplatz, Saal Sydney