Und wieder knallt es im Basler Museumsbetrieb: «Annette Schönholzer verlässt das Kunstmuseum Basel», teilt das Museum am Freitag in einer dünnen Medienmitteilung mit.
Schönholzer war im Januar 2017 von der Art Basel zum Kunstmuseum gestossen. Sie wurde Teil der Leitungsriege, besetzte den Posten der kaufmännischen Direktorin. Doch nur für kurze Zeit, wie sich jetzt zeigt: Im Juni 2018 wird sie den Betrieb bereits wieder verlassen.
Direktor Josef Helfenstein schreibt, Schönholzer habe «wichtige Prozesse eingeführt» und sei an der «strategischen und organisatorischen Weiterentwicklung des Kunstmuseums stark beteiligt» gewesen. Und weiter: «Während Annette Schönholzers Dienstzeit hat das Kunstmuseum einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht.»
Zu hart fürs Personal
Was Helfenstein eigentlich sagen will: Schönholzer hat aufgeräumt. Mit eisernem Besen sei sie eingefahren, liessen Mitarbeiter letztes Jahr wissen. Sie sollte den Betrieb ja auch auf Effizienz trimmen, so verlangte es der damalige Kulturbeauftragte Philippe Bischof. Was nicht überrascht, hatten finanzielle Fehlkalkulationen das Museum doch in eine bedrohliche Schieflage gebracht. Eine zusätzliche Finanzspritze von 925’000 Franken für 2018 und eine Betriebsanalyse sollten das Museum wieder auf Kurs bringen.
Und eben Annette Schönholzer. Für das Personal war deren Härte jedoch zu hart: Krankschreibungen mehrten sich, über ein Dutzend Personen kündigten seit ihrem Antritt. Nicht nur beruflich, auch menschlich funktioniere es nicht mit ihr, war zu hören.
Jetzt geht Schönholzer. Wieso, will Mediensprecherin Karen Gerig auf Nachfrage nicht kommunizieren. Auch nicht, ob Schönholzer gekündigt hat oder ob ihr gekündigt wurde.
Unerwartet kommt ihr Abgang für die Politik. FDP-Grossrätin Martina Bernasconi, in der Bildungs- und Kulturkommission für das Kunstmuseum zuständig, sagt: «Das überrascht mich jetzt sehr. Auf mich wirkten Helfenstein und Schönholzer wie ein Dream-Team.»