Bashs Comedy Club

Baschi Hausmann (Ex-Lovebugs) erfindet sich neu: Heute Abend feiert er Premiere als Host von «The International Comedy Club» in der Kuppel.

Ein ungleiches Paar: Die alten Freunde Baschi «Bash» Hausmann (links) und Guy Stevens. (Bild: Matthias Willi, Bergthora Bachmann, Montage: Hans-Jörg Walter)

Baschi Hausmann (Ex-Lovebugs) erfindet sich neu: Als Host von «The International Comedy Club» in der Kuppel.

Baschi Hausmann ist nervös. Ausgerechnet er, der einst als schillernder Love­bugs-Bassist bekannt wurde, den man ­später mit Fucking Beautiful und Blood of Gold für seinen schnoddrig-britischen Glam-Rock feierte, dem man nachsagt, «eine richtige Rampensau» zu sein. Dieser Mann also ist nervös, und das, obwohl er nächsten Donnerstag nur kurz auf der Bühne seines langjährigen Stammlokals Kuppel steht.

Doch diese Minuten haben es in sich – markieren sie doch die Feuertaufe für ­Baschis neuste «Stage Persona». Aus Baschi, dem Rock-Rebellen, wird «Bash», Stand-up-Comedian und Host von «The Inter­na­tional Comedy Club». So lautet nämlich der offizielle Nachfolger von Guy Stevens Comedy-Reihe «Funny Laundry», die sich innert sechs Jahren vom exotischen Expat-Treffpunkt zum Überraschungserfolg gemausert und heute Ableger in allen grös­seren Schweizer Städten hat.

«Ich springe komplett ins kalte Wasser», warnt «Funny Laundry»-Fan Baschi: «Beim Stand-up ist Timing alles, da entscheiden Sekundenbruchteile über Top oder Flop – swim or die, wie die Briten sagen.» Er überlege sogar, seine Gitarre mitzunehmen, «nur, damit ich mich irgendwo festhalten kann.»

Doch warum will Baschi überhaupt zu «Bash» werden? Ihren Anfang nahm die «lange und ziemlich verrückte Geschichte» vor fast 30 Jahren, als Baschi, gerade mal sweet sixteen, Basel in Richtung seiner zweiten Heimat Grossbritannien verliess. Dank Theater-Engagememts schnupperte er erstmals Bühnenluft und traf dabei auf den wenig älteren Londoner Guy Stevens: der Beginn ­einer Band – und einer wunderbaren Freundschaft. Stevens erinnert sich noch gut «an den blutjungen Bash, diesen kleinen Hippie, der mir bald ans Herz wuchs».

Als Baschi zu Beginn der 1990er-Jahre in die Schweiz zurückkehrte, verloren sich die beiden allerdings aus den Augen – bis Guy fast zwei Jahrzehnte später der Liebe wegen nach Zürich zog und sich im Exil zum Ziel setzte, seinen alten Freund wiederzufinden. Ganze zwei Jahre suchte er vergeblich, bis er zufällig auf News über Baschi stiess: «Ein emotionaler Moment. Ich konnte es kaum fassen: My lil’ Bash war wirklich zum Popstar geworden!»

Heute sind der Komiker und der Rocker wieder ein Herz und eine Seele. Daher zögerte Baschi keine Sekunde, als Guy vorschlug, ihn zum Co-Host zu machen. «Keine Angst: Ich weiss, wenn ich Guy nicht genüge, bin ich sofort weg vom Fenster», scherzt er. Aber Guy ist unbesorgt: «Baschi ist die perfekte Verschmelzung von Basler und Brite und ­damit eine Idealbesetzung. Nicht nur seine Fans, auch die Expats werden Bash ­lieben – und ich hoffe, damit reissen wir die letzte Barriere zwischen den zwei Gruppen im ­Publikum nieder.» Doch was, wenn bei Baschis Stand-up-­Premiere «ohne Netz und doppelten Boden» doch noch alle Stricke reissen? Halb so wild, meint «Bash» nonchalant: «Dann muss Guy halt bei Fucking Beautiful ein­steigen.»

  • Kuppel: Binningerstrasse 14, Donnerstag, 27. 9., 20 Uhr, Gäste: Simon Day (The Fast Show), Tom Craine (UK). 

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 21.09.12

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