BuchBasel – Was, wann, wo?! Eine Übersicht

Völlig überfordert mit dem dichten Programm der BuchBasel? Unsere interaktive Karte schafft Abhilfe.

Das Literaturfestival BuchBasel wartet auch in diesem Jahr mit einem so dichten Programm auf, dass man schon mal den Überblick verlieren kann. Unsere interaktive Karte schafft Abhilfe.

Auf dieser Karte finden Sie alle Veranstaltungsorte der BuchBasel. Klicken Sie auf einen blauen Pin, um mehr über die einzelnen Veranstaltungen zu erfahren.

Die BuchBasel expandiert. Zwar stehen mit 100 Lesungen und Podien weniger Veranstaltungen auf dem Programm als in den vergangenen Jahren, dafür hat die Anzahl der Veranstaltungsorte zugenommen. Wir nehmen Sie mit auf eine Rundtour. Dabei können wir natürlich nicht alle Lesungen abdecken. Darum sei auf jeden Fall ein Blick auf das Programm empfohlen: Voilà.

1. Die Basis

Das Volkshaus an der Rebgasse ist erneut Dreh- und Angelpunkt des Festivals. Hier treten die renommiertesten Gäste aufs Podium, hier herrscht der dichteste Betrieb. Wenn die Gäste und Teilnehmenden zu oder aus den drei Lesekammern – dem Festsaal, dem Galeriesaal und dem Unionssaal – strömen, wird der schöne Innenhof zu ihrem Treffpunkt. Alle Lesungen der Buchpreisnominierten finden im Volkshaus statt. Hier wird das Festival am Donnerstagabend eröffnet.

Unser Tipp: Die Lesung mit Donna Leon. Die Grande Dame des italienischen Krimis kommt in Begleitung von – wem wohl? –  ihrem berühmten Commissario Brunetti, der auch in «Tod zwischen den Zeilen» seine Leserinnen und Leser in Atem hält.

2. Das Labor

Der Club im Jazzcampus an der Utengasse hat seine Beteiligung am Literaturfestival wohl dem diesjährigen Schwerpunkt «Musik!» zu verdanken. Musik-Text-Projekte verschiedenster Couleur finden hier Unterschlupf, präsentiert vor allem von jungen Künstlern.

Unser Tipp: Der mit dem Blues tanzt: Michael Fehr. Ob als Rebhun-Zerpflücker oder als Vorleser: Die Auftritte des «Berner Tom Waits» (Christine Richard) haben Sucht-Potenzial. Fehr ist ein Meister des literarisch-tonalen Hybrids und gilt als ausgesprochener Perfektionist. Auf seinen Auftritt mit Severin Barmettler (Kontrabass) und Fränggi Gehrig (Akkordeon) darf man gespannt sein.

3. Der Umschlagsplatz

Im Veloladen Obst & Gemüse finden dieses Jahr nur zwei Veranstaltungen statt. Dabei wirkte das Zusammenspiel von Wortketten und Zahnrädern bisher immer so erfrischend.

Unser Tipp: Das Debüttanten-Duett mit Patrick Maisano und Silvia Overath. Taufrisch aus der Schreibstube präsentieren sich hier zwei Newcomer, deren Debüts positive Resonanz erzeugten. Wer am Puls der literarischen Schweiz bleiben will, schwingt sich mit Maisano und Overath in den Tandem-Sattel.

4. Der «Hafen»

Durch das Wegfallen des Signerschen Wohnzimmers als Leseraum verbleibt das kleine Refektorium im Museum Kleines Klingental als einzige Lokalität mit Blick auf den Rhein. Autorinnen und Autoren aus dem In- und Ausland lesen hier auf Deutsch und Englisch und lassen damit die Stätte wie einen Hafen für Weitgereiste erscheinen.

Unser Tipp: Wir entscheiden uns für Matthias Nawrat. Der Deutsch-Pole mit Ausbildung in der Schweiz (Biel) ist so etwas wie der Prototyp einer jungen europäischen Autorengeneration. Polyglott, international, erfolgreich. Am Rheinufer liest er aus seinem neuen Roman «Die vielen Tode unseres Opas Jurek», eine komisch-tragische Familiengeschichte aus dem besetzten Warschau.

5. Das Clubhaus

Die Fussballkulturbeiz «Didi offensiv» hat sich ihren Namen bereits jetzt redlich verdient, mit der Buchmesse bekommt der Kulturanteil nochmals einen Zusatzschub. In stilechtem Ambiente dreht sich hier alles um das Runde im Eckigen, sprich um den Fussball im Buch. Und wenn sich der Trubel am Sonntag dem Ende zuneigt, gibts hier wieder richtigen Sport zu sehen: Der FC Basel spielt um 16.00 Uhr gegen die Grasshoppers.

Unser Tipp: Natürlich das Fussball-Quiz am Freitagabend, Eintritt frei. Am Samstag gibts ausserdem die fussballspielenden Autorinnen und Autoren der Schweiz, kurz FADS, zu hören. Wolfgang Bortlig, Sandra Hughes, Maurizio Pinarello und Markus Ramseier lesen eigens für diesen Anlass verfasste Fussballtexte.

6. Das Gewächshaus

Das Café Frühling gehört zu den Frischlingen unter den Schauplätzen. Passend dazu dürfen sich hier die spriessenden Keime des Literaturbetriebs präsentieren.

Unser Tipp: Die Buchvernissage des kleinen Basler Verlags mit dem programmatischen Namen «Büro für Problem». Eine Reihe junger Autorinnen und Autoren präsentieren ihre Geschichten zum Thema Jugendheldinnen und -helden. Dazu werden die Originalillustrationen gezeigt und es spielt die Mundart- und Schriftstellerband mit dem ironischen Namen «Rächt Extrem». So sind sie, die Jungen.

7. Die Beiz

Im Sääli zum Goldenen Fass gibts Bier, für das Cüpli sind Sie hier an der falschen Adresse. Im prosaischen Zigarettendunst gehen hier zwei Veranstaltungen über die Bühne, eine davon – die Kindsköpfe – haben wir bereits für sie porträtiert.

Unser Tipp: Das Gastspiel der «Astronauten». Warum? Darum:

8. Die Denkfabrik

Mit der Veranstaltung im Philosophicum zeigt sich die Buch Basel von ihrer politischen Seite. «Zwischenstopp Europa» setzt sich zusammen aus einer Filmvorführung  («L’escale») des schweizerisch-iranischen Regisseurs Kaveh Bakhtiari und einem Gespräch mit der (Co-)Autorin Mathilde Schwabeneder («Auf der Flucht»). Film und Buch thematisieren das Schicksal der Flüchtlinge unterwegs und in der Schweiz. Eine wichtige Veranstaltung zu einem brennenden Thema.

9. Die Mission

Sonst das Mekka aller Bücherliebhaber, ist die neugestaltete Hauptstelle der GGG-Bibliotheken im Schmiedenhof heuer nur eine Bühne unter vielen. Trotzdem: Wer noch nie da war, sollte sich die supermoderne Bibliothek bei dieser Gelegenheit ansehen. Es lohnt sich.

Unser Tipp: Das Verlegergespräch dreier Vertreter von Limmat Verlag, Unionsverlag und dem gesunden Menschenversand. Ohne Verleger, keine Bücher. Das ist noch immer so, kann sich aber bald ändern. Wie gehen die Verlage mit der schleichenden Digitalisierung um? Und: Wie entscheidet man eigentlich, wer den Platz zwischen den Buchdeckeln verdient?

10. Die Kinderstube

Das Literaturhaus ist in diesem Jahr fest in der Hand der jungen und jüngsten Bücherwürmer. Während drei Tagen werden Kindergeschichten vorgelesen, bis die Ohren glühen. Alle Veranstaltungen sind gratis, für Verpflegung vor Ort bitten die Veranstalter um eine Anmeldung. 

Unser Tipp: Auftritt der fünf Buben gebliebenen Männer rund um Marius und die Jagdkapelle. Die beliebte Kinderband spielt so gern Konzerte, dass sie vor einem Jahr vergass, ihren 10. Geburtstag zu feiern. Das macht aber nix, sie holen ihn einfach in diesem Jahr nach – und laden dazu alle ein. Anmeldung dringend erforderlich.

11. Der Nachthafen

Die Buchnacht wartet auch in diesem Jahr mit einem eigenen, vielfältigen Programm auf. 

Unser Tipp: Joe Sacco. Anlässlich seiner ersten umfassenden Retrospektive in der Schweiz wird der Zeichner zwar nicht persönlich zugegen sein. Aber seine Werke machen einen Besuch auch ohne in zum Erlebnis. Sacco gilt als Reanimator des gezeichneten Journalismus. Experten leiten ab 18.30 Uhr im Cartoonmuseum in sein Werk ein. Es darf ausserdem zu Livemusik gezeichnet werden.

12. Die Bühne

Im grossen Saal der Musikakademie liest Frido Mann, der «Lieblingsenkel» (O-Ton Veranstaltungsprogramm) von Thomas Mann aus seinem autobiografischen Essay «An die Musik». Im Anschluss an die Lesung findet ein Konzert statt. Das Musikprogramm wurde von Frido Mann zusammengestellt.

13. Foyer Theater Basel

Hier kommt es – je nach Sichtweise – zum Höhepunkt oder eben zur grossen Selbstbeweihräucherung des Literaturbetriebs nach drei Tagen: zur Buchpreisverleihung. Vier Autorinnen und ein Autor zittern ab 11.00 Uhr der Bekanntgabe entgegen, danach gibts Tusch, Konfetti, Champagner. Naja, auf jeden Fall Weisswein gibt es, und das gleich für alle. Das Publikum ist nach so viel Aufregung zum traditionellen Apéro geladen – die Gelegenheit, um auf das Erlebte zurück- und auf die verbleibenden Lesungen vorauszublicken. Jon Gnarr kommt noch, vergessen Sie’s nicht.

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Falls Sie es nicht zu allen hier empfohlenen Veranstaltungen schaffen sollten: Wir halten Sie während des Festivals mit unserem Live-Blog auf dem Laufenden.

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