Da geht was in Basels Galerien

«Kunst in Basel» – so heisst der Basler Galerienverein. Wussten Sie nicht? Vielleicht, weil er fast gar nicht mehr in Erscheinung trat. Das soll sich jetzt ändern, unter anderem mit einem gemeinsamen «Open House» während der Art Basel.

«Kunst in Basel» – so heisst der Basler Galerienverein. Wussten Sie nicht? Vielleicht, weil er fast gar nicht mehr in Erscheinung trat. Das soll sich jetzt ändern, unter anderem mit einem gemeinsamen «Open House» während der Art Basel.

Früher, da war alles besser. Die Galerienszene Basel boomte, und während der Art Basel steppte der Bär, es gab Partys ohne Ende, das Publikum strömte. Früher halt, da war alles besser…

Ja – halt! Denn stimmt das auch? Oder spielt uns die Nostalgie einen Streich? Gibt doch immer noch innovative Galerien in Basel, gute, sogar erfolgreiche, solche, die was reissen wollen. Es kommen sogar neue dazu. Ist also vielleicht gar nicht alles so schlecht?

Nein, ist es nicht. Auch wenn es in den letzten paar Jahren nicht nur gute Veränderungen gab. Wenn auch manch eine Galerie schliessen musste, und wenn auch heute nicht mehr so viele Basler Galerien an der Art Basel teilnehmen dürfen. Und wenn es auch die legendären Art Partys so nicht mehr gibt.

Was ist das, eine Galerie?

Die Basler Kunstszene ist heute eine andere, als sie es vor 20 Jahren war. Das hat auch damit zu tun, dass eine Galerie heute nicht mehr dieselbe Galerie sein kann, wie sie es damals war – das Modell an sich muss sich selbst hinterfragen, vielleicht auch etwas von den vielen Offspaces lernen, die Basel so lebendig machen.

Und seien wir ehrlich: Ein Organ, dass diese Entwicklung etwas verschlafen hat, ist der Basler Galerienverein. Doch – yeah! – es scheint, als wäre man aufgewacht. Denn plötzlich tut sich was.

Jetzt geht’s los!

«Es musste wirklich etwas geschehen», sagt Galerist Stefan von Bartha – und übt auch gleich etwas Selbstkritik: «Auch ich habe zu lange gewartet.» Wer Basels Galeristen kennt, der weiss, dass ein Zusammenraufen für gemeinsame Aktivitäten nicht immer einfach ist. Zu viele verschiedene Persönlichkeiten mischen sich mit unterschiedlichen Interessen. Und auch mit unterschiedlichen Budgets. Es gab das gemeinsame Season Opening, und fertig.

Doch jetzt hat man es geschafft: Der Galerienverband namens «Kunst in Basel» gibt sich ein neues Gesicht – neue Website (geht am Donnerstag online), neue Drucksachen (liegen jetzt schon in den Galerien auf). Und ein gemeinsames Open House am Art-Dienstag.




Frisch gedruckt – der neue Flyer (und dahinter derjenige der Projekträume im St. Johann).

Die Website zu überarbeiten, das war dringend nötig – die alte taugte schon länger nicht mehr viel. Auch die Flyer sahen seit Jahren immer gleich aus.

Und das Open House? Früher gab es, organisiert von Tony Wuethrich, immer am Anfang der Art Basel-Woche eine Party. Das ist schon lange her, und die meisten Galerien haben seither auch während dieser Woche, in der nationales und internationales Publikum in der Stadt ist, auf Normalbetrieb umgestellt.

Internationales Format lokal ausprobiert

Jetzt wagt man also ein neues Format: Offene Türen von 20 bis 22 Uhr. Stefan von Bartha hat das 2015 schon ausprobiert – mit grossem Erfolg, in der Galerie war fast kein Durchkommen mehr. «Ich hoffe nun, dass auch die anderen davon profitieren können», sagt er.

Das Format kennt er aus anderen Städten, sei es Mexiko-City oder New York, vor grossen Messen öffnen die Galerien dort immer gemeinsam ihre Türen. Und wenn er das kennt, dann kennt das auch das internationale Publikum, hofft er.

Wichtig für ihn im Moment: Dass die Leute das auch mitbekommen. Das gestaltet sich gerade noch etwas schwierig, immerhin ist man im Events-Kalender der Art Basel aufgeführt. Eine funktionierende Facebook-Page für den Verein «Kunst in Basel» soll das nächste sein, dann wird das Anwerben von Publikum etwas einfacher.

Und sonst gibt man der Sache hoffentlich im nächsten Jahr noch eine Chance. Der Anfang jedenfalls ist gemacht.

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Open House der Basler Galerien, Dienstag, 14. Juni, 20–22 Uhr. In den Galerien von Bartha, Stampa, Balzer Projects, Carzaniga, Graf & Schelble, Heinze & Ketterer & Triebold, Idea Fixa, Laleh June, Anne Mosseri-Marlio, John Schmid, Daniel Blaise Thorens, Tony Wuethrich.

Ebenfalls am Dienstagabend öffnen diverse Projekträume im St. Johann ihre Türen. Deren Programm findet sich auf Facebook – also hier.

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