Schön, Sie sind kein Fan von künstlich in die Länge gezogenen Events. Wir ja auch nicht.
Sie haben Teil 1 dieses Textes verpasst? Lesen Sie ihn hier nach: «Das letzte ‹Hungerspiel›» (Teil 1).
Bei den «Hunger Games» ist dies nicht anders: Man sollte nicht müde sein, wenn man sich den Film ansieht. Oder einfach ein grosser Fan von Jennifer Lawrence, denn man sieht ihr Gesicht ziemlich oft in Grossaufnahme.
Überhaupt fokussiert der Film auf Personen. Neue Charaktere werden eingeführt und der Plot wird verständlich gemacht. Passieren aber tut während knapp zwei Stunden fast nichts. In einer Küche würde man von einem Mise en place sprechen: Die Zutaten werden derart angerichtet, dass man sie nur noch in die Pfanne geben muss. Die Pfanne ist dann das Finale, natürlich.
Lieber weniger, dafür besser
«Die Tribute von Panem» haben eine grosse Fangemeinde, und es besteht kein Zweifel, dass dieser dritte Film die Leute ins Kino locken wird. Das war bei Harry Potter nicht anders, und auch Peter Jackson vertraut mit seinen drei «Hobbit»-Filmen, deren Plot er aus einem einzigen dünnen Kinderbuch extrahiert hat, darauf.
Als Kinobesucher aber fühlt man sich etwas ver…äppelt. Da sitzt man zwei mal zwei Stunden im Sessel, obwohl auch einmal drei Stunden der Handlung Genüge getan hätten. Da zahlt man den doppelten Eintrittspreis und womöglich noch den doppelten DVD-Preis, damit man die Trilogie aus vier Teilen nachher vollständig zu Hause im Regal stehen hat.
Im Grunde müsste man solche Systeme boykottieren. Denn es ist nicht der richtige Weg, das Kino vor dem Untergang zu bewahren und die Leute vom kostengünstigen Netflix weg wieder ins teure Kino zu locken. Es schadet im Gegenteil dem Medium – denn ein langweiliger Film ist ein schlechter Film. Und nicht nur der Kinobesucher hat dafür unnötigerweise Geld ausgegeben. Sondern im Endeffekt auch das Filmstudio.