Das Theater Basel soll für die Kaserne bluten

Die Kaserne Basel soll mehr Geld bekommen. Wie aus dem Bericht der Bildungs- und Kulturkommission des Grossen Rats hervorgeht, sollen die Beitragserhöhungen zum Teil bei den Subventionen an das Theater Basel abgezwackt werden.

Die Regierung möchte die zusätzlichen Beiträge an die Kaserne Basel von den Theatersubventionen abzwacken.

(Bild: Hans-Jörg Walter)

Die Kaserne Basel soll mehr Geld bekommen. Wie aus dem Bericht der Bildungs- und Kulturkommission des Grossen Rats hervorgeht, sollen die Beitragserhöhungen zum Teil bei den Subventionen an das Theater Basel abgezwackt werden.

Die Basler Regierung will die Subventionen für die Kaserne Basel erhöhen. Konkret beantragt sie eine Erhöhung der Fördergelder um 500’000 Franken ab dem Jahr 2018 und um 100’000 Franken im Zwischenjahr 2017. Die baselstädtischen Subventionen an die Kaserne Basel würden damit auf 2,6 Millionen Franken jährlich steigen.

Damit soll das Kultur- und Produktionszentrum für die freie Theater-, Tanz- und Musikszene die gestiegenen Anforderungen an den professionalisierten und internationalisierten Betrieb auffangen können. Zudem will die Regierung «die aktive Rolle der Kaserne Basel als attraktiver und szenenaher Kulturort mit überregionaler Ausstrahlung» sichern. 

Auch Baselland will erhöhen

Protokollgemäss hat sich die Bildungs-und Kulturkommission (BKK) des Grossen Rats mit dem Antrag des Regierungsrats befasst. Wie aus dem Bericht hervorgeht, spricht sich eine Mehrheit für die Beitragserhöhung aus. Und nimmt mit Freude zur Kenntnis, dass auch der Kanton Baselland seine Beiträge über den sogenannten Dispositionsteil der Kulturvertragspauschale erhöhen möchte: von heute 750’000 auf 825’000 Franken – zumindest bis zur Neuverhandlung über den Kulturvertrag, der noch bis 2020 gesichert ist.

In der BKK stellte sich aber die kulturpolitische Gretchenfrage, wo im kantonalen Kulturbudget diese zusätzlichen Gelder abgezwackt werden können – eine Frage, die auch FDP-Grossrat Christian Moesch in einer noch nicht beantworteten Interpellation gestellt hat.

Präsidialdepartement wich zuerst aus

Wie aus dem BKK-Bericht hervorgeht, wich das zuständige Präsidialdepartement einer klaren Beantwortung der Frage aus. Das Präsidialdepartement habe Bedenken geäussert, «dass die Beratung über die Subvention der Kaserne unnötig erschwert würde, wenn die Kompensationen namentlich weiter konkretisiert vorlägen und damit bereits ein Lobbying für und wider auslösten», ist im Kommissionsbericht zu lesen.

Mit Moeschs Interpellation geriet das Departement aber offensichtlich doch noch unter Druck, sich detaillierter zu äussern. So erfuhr die Kommission nach Abschluss der Beratungen, dass der Regierungsrat plane, «die Beitragserhöhung an die Kulturwerkstatt Kaserne ab der Spielzeit 2019/20 teilweise beim Theater Basel zu kompensieren», wie aus einem Nachtrag des Berichts hervorgeht.

Die BKK verzichtete darauf, die Beratungen wieder aufzunehmen und beschränkte sich darauf, den Bericht durch diese Zusatzinformation zu ergänzen. Sie beantragt dem Grossen Rat mit 6 gegen 0 Stimmen bei 2 Enthaltungen, die Beitragserhöhung zu bewilligen.

Andreas Beck, Direktor des Theater Basel, will zum jetzigen Zeitpunkt dazu noch keine Stellung nehmen.

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