Das Z7 lanciert in Rheinfelden ein neues Open Air – mit beachtlichem Programm

Die Konzertfabrik Z7 und die Stadt Rheinfelden lancieren ein neues Open-Air-Festival. «River Nights» heisst es und findet am ersten August-Wochenende statt. Das internationale Programm lässt aufhorchen, die Headliner sind Garbage, Ronan Keating und Richard Ashcroft. Das dürfte den Festival-Konkurrenzkampf in der Region verschärfen.

«Life Is A Roller Coaster»: Ronan Keating bringt Hits wie diese an die «River Nights». 

Die Konzertfabrik Z7 und die Stadt Rheinfelden lancieren ein neues Open-Air-Festival. «River Nights» heisst es und findet am ersten August-Wochenende statt. Das internationale Programm lässt aufhorchen, die Headliner sind Garbage, Ronan Keating und Richard Ashcroft. Das dürfte den Festival-Konkurrenzkampf in der Region verschärfen.

Liestal hat eins, Lörrach auch, Basel mehrere – und jetzt bekommt auch Rheinfelden eins: ein Open-Air-Festival mit internationalem Programm. Dieses kann sich sehen lassen: Mit Ronan Keating, Garbage und Richard Ashcroft (The Verve) treten am ersten August-Wochenende Headliner auf, die man aus Funk und Fernsehen kennt. Und die nicht günstig zu haben sind. Hier drängt sich ein neuer Player in den gesättigten Schweizer Festival-Markt. 

Dahinter steckt kein naiver Neuling, sondern die Konzertfabrik Z7. In Pratteln führt das Team um die Familie Mandel den grössten Rockschuppen der Nordwestschweiz. 2014 blies ihnen ein rauerer Wind entgegen, Stichwort: OBI-Neubau (wir haben darüber berichtet).

Das Stadtmarketing Rheinfelden witterte die Chance

Seither fürchtet das Z7 um seinen Standort und seine Bewegungsfreiheit. «In Pratteln wird es immer enger für uns», sagt Steven Mandel (27). Deshalb habe man sich 2015 auch an Politiker in den umliegenden Gemeinden gewandt, um sie für die kulturellen Leistungen und Möglichkeiten des Z7 zu sensibilisieren. «Die Stadt Rheinfelden meldete sich daraufhin und zeigte sich sehr interessiert an einer Zusammenarbeit.» 

«River Nights» ist die Folge davon: Im Februar 2016 fällte man den Entscheid, das Open Air vom 5. bis 7. August zu realisieren. Ein sportliches Ziel, das nur möglich ist, weil beide Seiten voll dahinter stehen, wie Mandel erklärt. «Die Stadt stellt uns das Terrain zur Verfügung und unterstützt uns bei den Sicherheitskosten. Wir kümmern uns um Bühne, Programm und Infrastruktur.»

Konzerte mit Blick auf den Rhein

Als Standort dient eine teilbegrünte Fläche auf dem Rheinparking. 3500 Besucher haben pro Abend Platz. Und das mit Blick auf die Rheinfelder Altstadt und den Fluss. «Wir waren uns einig, dass das Open Air nicht auf irgendeinem Acker stattfinden soll, sondern in einer Umgebung, die auch aus Sicht des Stadtmarketings Sinn macht», sagt Mandel. Die Stadträtin Béa Bieber spricht denn auch von einer «absoluten Win-win-Situation.» 

Ein Rahmenprogramm am Rheinufer soll zusätzlich für Stimmung sorgen. Im Zentrum aber steht ein zugkräftiges Programm – allerdings keine Metalbands, wie man angesichts der Z7-Kernkompetenz meinen könnte.

Volles Risiko

«Wir wollten klingende Namen aus Pop und Rock. Und uns aber von der Summerstage oder dem Open Air Basel abgrenzen, bei denen der Hip-Hop eine Rolle spielt», sagt Steven Mandel. Kein Rap, dafür Soul und Funk mit Candy Dulfer, Selah Sue, Nneka und Ira May, Indierock mit Garbage (USA), Richard Ashcroft (UK), Charlie Winston und The Subways. Und schliesslich auch Pop mit dem irischen Frauenschwarm Ronan Keating.

Keiner der Hauptacts ist in diesem Sommer an einem anderen Deutschschweizer Festival live zu erleben. «Gerade weil alles kurzfristig ist, legten wir Wert auf Exklusivität», sagt Steven Mandel. «Denn uns ist klar, dass es hart sein wird, wenn wir uns im Festivalmarkt durchsetzen wollen.»

Wie viel sich das Z7 dies kosten lässt, bleibt unter Verschluss. «Aber was ich sagen kann: Wir rechnen noch nicht mit grossem Gewinn, sondern setzen erst mal alles daran, damit der Name ‹River Nights› bekannt wird.» 

Gratis-Anreise aus dem Tarifverbund

Um den Städtern den Sprung über die Kantonsgrenze zu erleichtern, hat man sich mit dem Tarifverbund Nordwestschweiz einigen können: Die Konzerttickets gelten auch für die Anreise mit dem öffentlichen Verkehr aus Basel. «Mit dem Zug ist man innert 15 Minuten in Rheinfelden und vom Bahnhof sind es nur zwei Minuten bis zum Festivalgelände», sagt Mandel. Ein Katzensprung – eigentlich.

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River Nights, Rheinfelden
. 5. bis 8. August 2016.

Freitag, 5. August: Selah Sue (BE), Marlon Roudette (UK), Candy Dulfer (NL), Alina Amuri (CH)

Samstag, 6. August: Richard Ashcroft (UK), Garbage (USA), The Subways (UK), Death by Chocolate (CH), The Drops (CH)

Sonntag, 7. August: Ronan Keating (IE), Charlie Winston (UK), Nneka (NG), Ira May (CH), Scarves but no Shoes (CH)

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