David Bowie meldet sich mit verstörendem Clip zurück

Der Altmeister hat es wieder getan: Er überrascht die Musikwelt mit einem seltsamen Song, der von einem ebenso irritierenden Video begleitet wird. «Blackstar» ist beinahe zehn Minuten lang und dient als Vorbote für Bowies neues Album, das im Januar veröffentlicht wird.

Auch mit 68 ein Meister der Inszenierung: David Bowie.

Der Altmeister hat es wieder getan: Er überrascht die Musikwelt mit einem seltsamen Song, der von einem ebenso irritierenden Video begleitet wird. «Blackstar» ist beinahe zehn Minuten lang und dient als Vorbote für Bowies neues Album, das im Januar veröffentlicht wird.

Mellotron- und Harfenklänge, singende Gitarren und darunter Schlagzeug-Breakbeats: David Bowie schafft einmal mehr ein Kunststück – und überrascht mit seiner neuen Single ★ («Blackstar») die Musikgemeinde. Im Video, das zwischen Fantasy-Kitsch und dunkler Bedrohlichkeit changiert, gibt er sich einmal mehr als Meister der Irritation und Inszenierung. 

Soundtrack für die europäische Krimiserie «The Last Panthers»

Fast zehn Minuten lang ist der mehrteilige Song, der als Soundtrack für die europäische Krimiserie «The Last Panthers» dient. Die Serie ist jeweils donnerstags auf dem Bezahlsender «Sky» zu sehen und gemäss F.A.Z. «ein grandioses Gangsterepos».

Bowies Clip überrascht, ebenso der Song selber, der mit seinem epischen Ausmass und der Stil- und Soundmélange an die experimentelleren Zeiten des Briten erinnert: an seine Berliner Alben «Low» oder «Heroes» und vor allem an die Schaffensphase Mitte der 1990er-Jahre, die mit «1. Outside» progressive Klänge anschlug. Songs wie «The Heart Filthy Lesson» elektrisierten mit zeitgemässen elektronischen Spielereien und Loops.

Bowie hat New Yorker Jazzcracks in die Band geholt

★, ausgesprochen «Blackstar», wird auch das Album heissen, das Bowie am 8. Januar veröffentlichen wird. Das Datum ist nicht zufällig. Dann feiert der Wahl-New Yorker seinen 69. Geburtstag.

Man darf auf die weiteren Songs gespannt sein, denn die Lust am Experiment war Teil des Konzepts. Bowie wollte in neue Sphären vorstossen, verrät Produzent Tony Visconti im Musikmagazin «Mojo». Vor zwei Jahren hatte Bowie mit «The Next Day» ein klassisches Popalbum mit mittelmässigen Songs veröffentlicht. Nun hat er sich von langjährigen Bandmitgliedern gelöst und für die Aufnahmen seines neuen Albums bewusst junge New Yorker Jazzmusiker verpflichtet. So wollte er vermeiden, wieder ein selbstreferenzielles Werk zu schaffen. Anstelle seiner langjährigen Bassistin Gail Ann Dorsey ist etwa der New Yorker Studiocrack Tim Lefebvre am Bass zu hören. Was Musiker wie er in ihrer Freizeit spielen, wenn sie nicht gerade von einem Popstar engagiert werden, kann man sich hier anhören:   

 

 

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