Denkmalgeschützter Kirchenbau wird Proberaum für sinfonische Orchester

Der Kanton Basel-Stadt hat den denkmalgeschützten Bau der First Church of Christ, Scientist, Basel gekauft und stellt ihn den sinfonischen Orchestern als Proberaum zur Verfügung. Abgesehen vom Kaufpreis und einer Anschubfinanzierung sollen für den Kanton keine Betriebskosten anfallen.

Der denkmalgeschützte Bau der First Church of Christ, Scientist, Basel wird zum Proberaum für sinfonische Orchester.

(Bild: Erwin Baumgartner, Kantonale Denkmalpflege Basel-Stadt)

Der Kanton Basel-Stadt hat den denkmalgeschützten Bau der First Church of Christ, Scientist, Basel gekauft und stellt ihn den sinfonischen Orchestern als Proberaum zur Verfügung. Abgesehen vom Kaufpreis und einer Anschubfinanzierung sollen für den Kanton keine Betriebskosten anfallen.

Es ist ein beachtliches Baudenkmal der Moderne, das seit gut 80 Jahren versteckt in einem Hinterhof am Picassoplatz steht: Die First Church of Christ, Scientist, Basel, 1935/1936 nach Plänen des bekannten Schweizer Architekten Otto Salvisberg erbaut. Die First Church of Christ ist auf der Suche nach einem Abnehmer für das Gebäude an den Kanton herangetreten und dieser hat zugegriffen. 5,86 Millionen Franken will er für den Kirchenbau zahlen.

Der Kanton hat auch bereits eine zukünftige Nutzung für den Bau bestimmt. So soll die Liegenschaft zum Proberaum für sinfonische Orchester und andere Nutzer aus dem Musikbereich umgebaut werden. Eine von Immobilien Basel-Stadt in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie habe gezeigt, dass das Gebäude gut zu einem Proberaum umgebaut werden könne. Die notwendigen Massnahmen seien mit der Denkmalpflege abgesprochen.

Der neue Proberaum wird voraussichtlich ab Frühjahr 2017 bezugsbereit sein, teilt die Regierung mit.

Bedarf ist gegeben

Im Gegensatz zur Popmusik war bislang kaum die Rede von einem grossen Manko an Proberäumlichkeiten für sinfonische Orchester. Die Regierung schreibt nun aber, dass es wenige geeignete Räumlichkeiten gebe, die die benötigte Grösse und die akustischen Bedingungen für Proben erfüllen. «Der wichtigste Vorteil gegenüber anderen Probeorten, die stark durch externe Vermietungen oder eigene Veranstaltungen beansprucht sind, ist die uneingeschränkte Nutzbarkeit», teilt Philippe Bischof, Leiter Abteilung Kultur, auf Anfrage mit.

Längerfristig sollen für den Kanton keine zusätzlichen Kosten anfallen. «Nach einer Anschubfinanzierung durch den Kanton soll das Projekt langfristig selbsttragend sein», so Bischof. Die Mittel für diese Anschubfinanzierung will das Präsidialdepartement dem Strukturförderfonds des neuen Orchesterfördermodells entnehmen. Für den Betrieb des Proberaums wird das Sinfonieorchester Basel zuständig sein.

Nächster Artikel