Das Festival Culturescapes 2011 bringt mit dem 30-jährigen Kutiman einen israelischen Musiker nach Basel, der mit Youtube-Videocollagen weltberühmt geworden ist.
Es gibt Leute, die sich auf Youtube zur Schau stellen und hoffen, von der Welt entdeckt zu werden. Und dann gibt es Leute, die diese Zurschaustellungen in einen neuen Kontext setzen: Bestes Beispiel dafür ist Ophir Kutiel. Der israelische Musiker und Produzent hat unter dem Pseudonym Kutiman und mit seinem Projekt «ThruYOU» weltweit Aufsehen erregt.
Am bekanntesten ist Kutimans Youtube-Mix «The Mother Of All Funk Chords». Als Grundlage dient ihm ein Groove von Schlagzeuglegende Bernard Purdie. Dazu hat er Gitarrenlicks (etwa eines Amateurs, der einen E9-Akkord anschlägt), Bass und Hobby-Bläser gemischt und so einen neuen Song kreiert. Faszinierend. Und musikalisch überaus ansprechend.
Kutiman verfügt über ein ausgeprägtes Rhythmus- und Harmoniegefühl und kennt keine stilistischen Scheuklappen. So wurde er vor einem Jahr vom New Yorker Guggenheim Museum zu einer Performance eingeladen. Er liess ein Streich-Septett Brahms’ weltberühmten «Ungarischen Tanz Nr. 5» auf der Bühne intonieren und arrangierte dies neu, indem er Videoeinspielungen einzelner Musiker einschob. Geschickt schuf Kutiman so einen Dialog zwischen Live- und Youtube-Musikern.
Über sechs Millionen Mal schon wurden seine Clips angeschaut. Jetzt kann man den Tüftler auch live erleben: Heute Samstag, 26. November, ist Kutiman als DJ in der Kaserne Basel angekündigt. Im Rahmen des Festivals Culturescapes wird er die israelische Soulsängerin Karolina Avratz begleiten. Die Wege der beiden haben sich in den letzten Jahren immer wieder gekreuzt, woraus auch der nachfolgende Song hervorgegangen ist.
Kutiman und Karolina live: Kaserne, Basel. 26.11., 22 Uhr.
Quellen
www.youtube.com
www.wikipedia.org