Schon zum 14. Mal bietet die gelernte Apothekerin an der Museumsnacht Handcrème zum Selbermachen an: ein Publikumsrenner.
«Never change a running system», rät Ursula Hirter-Trüb. Ein Ratschlag, der ins Bild passt: Im alten Labor vom Pharmazie-Historischen Museum sieht alles so aus, als habe es seit Jahrzehnten seinen festen, bewährten Platz. Unzählige Fläschchen, auf denen vergilbte Etiketten mit unaussprechbaren Kennzeichnungen kleben, sind feinsäuberlich in den Regalen aufgereiht. Und so wähnt man sich in längst vergangenen Zeiten, als ein guter Hustensaft noch Opiate enthalten durfte und vom Apotheker des Vertrauens gemischt wurde.
Doch die Nostalgie verfliegt, wenn Hirter-Trüb von der kommenden Museumsnacht erzählt. Denn ihr Vokabular ist gespickt mit englischen Management-Begriffen, die viel eher zum Kommunikationsstil eines modernen Pharmariesen passen. Obwohl es sich um einen lockeren Anlass handelt, hat sie alles bis ins kleinste Detail geplant. Seit 14 Jahren gibt es den Workshop «Handcrème selbst gemacht», der in eben diesem Labor stattfindet. Er hat sich unter ihrer Führung zum eigentlichen Klassiker der Museumsnacht entwickelt.
Um den Andrang zu bewältigen, stehen 10 Kilogramm Crème zur Verfügung.
«Im vergangenen Jahr musste man eine halbe Stunde lang anstehen», sagt Hirter-Trüb. Damit müsse man auch in diesem Jahr rechnen. Am 17. Januar haben Kinder die Möglichkeit zwischen 18.15 und 22.00 Uhr ihre eigene Tube Handcrème herzustellen. Ganz selbstgemacht ist die Crème jedoch nicht. «Das wäre prinzipiell zwar möglich, würde aber den zeitlichen Rahmen sprengen», erklärt die Organisatorin. Die Teilnehmenden dürfen eine vorgefertigte Crème nach eigenen Vorlieben parfümieren und danach in Tuben abpacken. So dauert ein Durchgang noch 20 Minuten. Um den Andrang zu bewältigen, stehen vorsorglich zehn Kilogramm Crème zur Verfügung, mit der sich rund 280 Tuben abfüllen liessen.
Kinder für die Wissenschaft begeistern
Hirter-Trüb war selbst Apothekerin, arbeitet seit 14 Jahren in der Administration des Museums und leitet dort den Kräuterladen «Herbarium». Im Workshop sieht sie viel mehr als reine Unterhaltung für Kinder. Nebst der guten Werbung für das Museum, zielt sie darauf ab, Kinder für die Pharmazeutischen Wissenschaften zu begeistern. Woran auch ihr Arbeitgeber – das Departement für Pharmazeutische Wissenschaften der Uni Basel – interessiert sein wird. So sind auch die zehn freiwilligen Helfer alle aus der Branche, sagt Hirter-Trüb: «Damit die Kinder fachkundige Antworten auf ihre Fragen bekommen.»
Falls Sie sich schon fragen: Workshops für den selbstgemachten Hustensaft nach altem Rezept gibt es keine.