Die Nacht der Nächte

Dutzende von Silvesterpartys buhlen um Feierfreudige – doch nur im «Hinterhof» wird zu jeder Stunde gejubelt.

Exzentrisches Electro-Duo: «Local Suicide» lassen im Hinterhof Gläser und Boxen klirren.

Dutzende von Silvesterpartys buhlen um Feierfreudige – doch nur im «Hinterhof» wird zu jeder Stunde gejubelt.

Jedes Jahr dieselbe Prozedur (böse Zungen behaupten gar: Tortur): Schon Wochen im Voraus löchern einen die lieben Freunde mit der Frage aller Fragen. Nämlich: wo man Silvester, die Nacht aller Nächte, verbringen wird.

Nun gibt es natürlich die superfleissigen Menschen, die den ganzen Abend bis in die Morgenstunden minutiös (vor-)verplant haben – und als Organisationstalente meist selber etwas auf die Beine stellen. Oder die Leute, die sich (durchaus vernünftig) dem Trubel um Neujahr gleich ganz verweigern, indem sie zuhause bleiben oder – noch schlauer – weit weg verreisen.

Für das Gros der Menschen heisst es aber: abwarten, Optionen abwägen, möglichst viele Türchen offen halten. Zugleich gilt es zu vermeiden, dass man dann verzweifelt von Anlass zu Anlass hetzt und sich schliesslich, endlich bei der perfekten Party angekommen, vor einem unbarmherzigen Türsteher wiederfindet, der ungerührt meint: «Sorry, wir sind voll.»

Wie stets handelt es sich bei der Frage nach der rauschendsten Sause um Geschmackssache: Muss es gross, laut und lärmig sein, wird man sich beim Massenevent «Big Bang» in der St. Jakobshalle wiederfinden und zu Acts wie dem unvermeidlichen DJ Antoine schwofen, die man aus den Peopleseiten der Gratisblätter kennt. Mag man es noch lärmiger, ist man in der Halle nebenan beim «Hard Soundz»-Rave richtig.

Schätzt man es zwar rebellisch und laut, hasst aber Techno, entscheidet man sich fürs Hirscheneck, wo die Progrock-Combo Flashmob durch den Abend schrummelt – oder fürs Sud, wo DJ Fett aus Berlin heisse Funkscheiben serviert.

Für Freunde gediegener Cüplistimmung ist dagegen das Areal ums Nachtigallenwäldeli zu empfehlen, wo in der Kuppel zum «Groovy Glitter & Glamour»-Abend geladen wird. Ältere Semester werden die gesetztere Alternative auf dem Gundeldinger Feld vorziehen: Hier feiert man bei der Ü40-Tanznacht ohne Jungspunde. Im Nordstern schwoft man alljährlich «mit Hut und Brille» (und Resident DJs), während bei der traditionell knallvollen «Silvester Heat» in der Kaserne mit dem Müncher DJ-Gigolo Hell die Hölle los ist.

Wer allerdings die beste aller Welten will, der sollte sich zum Jahresende in den «Hinterhof» hinaus wagen: Hier geben sich sowohl ein internationaler Headliner (nämlich das exzentrische Electro-Duo «Local Suicide» aus Berlin) als auch die Lokalmatadoren Zaber Riders oder die DJ-Damen Herzschwester und Féline die Ehre. Der Clou: Angestossen wird bei «Around the World» (auf mehreren Floors und mit allerlei Showeinlagen) die ganze Nacht lang jeweils zur vollen Stunde – denn man feiert von Reykjavik über die Azoren bis in die Karibik mit – so lange, «bis die Luft raus ist». 

«Silvester – Around the World»: Sa, 31. 12., 22 Uhr, Hinterhof Basel, Münchensteinerstrasse 81. www.hinterhof.ch

Artikelgeschichte

Erschienen in der gedruckten TagesWoche vom 30/12/11

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