Ein Club für die Kunst

Das Volkshaus steht vor einer weiteren Etappe: Mitte November wird im Galeriesaal der «Arts Club» eröffnet. Er soll einmal im Monat Treffpunkt für die Kulturszene sein und aktiv von dieser mitgestaltet werden.

Die Modelliermasse: Der Galeriesaal im Volkshaus vor der Umgestaltung. (Bild: Michael Würtenberg)

Das Volkshaus steht vor einer weiteren Etappe: Mitte November wird im Galeriesaal der «Arts Club» eröffnet. Er soll einmal im Monat Treffpunkt für die Kulturszene sein und aktiv von dieser mitgestaltet werden.

Kunst und Gastronomie sind ein altes Paar. Gemälde zieren die Wände vieler Beizen, bekannte Maler sollen auch schon Mahlzeiten mit einem Bild bezahlt haben. Keine Kunst aber hängt in der Brasserie im Volkshaus Basel. Auch nicht in der Bar. Nicht, weil die Inhaber Leopold Weinberg und Adrian Hagenbach Kunst verabscheuungswürdig fänden. Im Gegenteil, sagt Weinberg. Und das würde auch keiner glauben, sind die beiden doch für die Helvti in Zürich eine Kooperation mit dem benachbarten Haus Konstruktiv eingegangen.

Dass die Kunst auch im Basler Volkshaus ihren Platz hat, wollen sie nun ab Mitte November trotzdem beweisen: Dann weihen sie im Galeriesaal den sogenannten «Arts Club» ein. Einmal monatlich soll sich hier die Kunst- und Kulturszene treffen, wenn es nach den Initianten geht, ein Event wird immer einen konkreten Anlass geben.

Erste Künstler

Noch ist der Saal, der seinen Namen von der Galerie hat, die sich mit ihrem verschnörkelten Geländer über drei Wände zieht, leer und weiss. Das soll sich aber ändern, bis am 16. November die ersten Gäste kommen. Der Künstler Karim Noureldin wird die Wände mit einer feinen, gitterartigen Struktur in Grautönen gestalten, die dann von anderen Kunstschaffenden bespielt werden kann. Die Idee dafür hatte Galerist Stefan von Bartha. Er wurde von Weinberg und Hagenbach angefragt, ein erstes künstlerisches Gerüst für den Raum zu legen, die ersten Kontakte zur Kunstszene herzustellen, zur lokalen ebenso wie zur internationalen. Bald hatten einige ihr Interesse bekundet – die Belgierin Charlotte Beaudry etwa, Ado Jahic und Comenius Röthlisberger, Pedro Wirz, Clare Kenny und einige mehr.

Sie werden als erste die Wände des Saals gestalten, doch es soll keine Arbeit für die Ewigkeit sein. «Wir wollen, dass sich in dem Saal etwas bewegt», sagt Weinberg. «Wir betrachten es als eine Art von Modelliermasse: Wir stellen sie hin und drücken erste Spuren rein. Die anderen sollen von den Besuchern kommen.» Ausgedeutscht heisst dies, dass jeder und jede seine Ideen einbringen kann: «Es soll ein Raum sein, der sich verändert.»

Stetige Veränderung

Es soll aber auch ein Raum sein, der etwas verändert. Immer wieder wird an den unterschiedlichsten Orten moniert, es gebe in Basel keinen Ort, wo die Kunstszene sich treffen und austauschen könne. «Genau diese Plattform möchten wir nun bieten», sagt Weinberg. «Und damit das funktioniert, sind wir selber auf einen Austausch angewiesen. Und nicht nur auf Publikum.»

Wobei letzteres natürlich nicht fehlen darf. «In diesem Saal will man nicht alleine sitzen», ist Stefan von Bartha überzeugt. «Dafür ist er zu gross.» Auf die Resonanz ist der Galerist deshalb ebenso gespannt wie die beiden Volkshaus-Betreiber. Auch wenn er nach der Eröffnung ebenfalls nur noch als Gast zugegen sein und das Bespielen des Raumes anderen überlassen wird.

  • Eröffnung des «Arts Club» im Volkshaus Basel: 16. November, zuerst für geladene Gäste, ab 22 Uhr freier Eintritt.

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