Die Bleibe der Stadtbibliothek GGG wird erneuert. Zwischen Schmiedenhof und Rümelinsplatz wird fleissig gebaut. Bis 2015 entstehen hier viele Neuheiten, auch ein Café zieht ein.
Am Rümelinsplatz hievt ein gelber Kran Paletten aufs Dach. An der Hauptbibliothek der Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige (GGG) im Schmiedenhof wird auf Hochtouren gebaut. Wo 2015 eröffnet wird, stehen zur Zeit noch Mulden mit Aushubmaterial und aufgestapelte Gerüststangen.
In der alten Passage zwischen Schmiedenhof und Rümelinsplatz riecht es noch nach Zement. Doch dieser Geruch verfliegt schon bald. «2015 findet hier die Neueröffnung der Hauptbibliothek der GGG statt», sagt Urs Welten, Kommissionspräsident der GGG Stadtbibliothek, während dem Medienrundgang am Donnerstagmorgen.
Neubau zwischen historischen Altbauten
Die Bibliothek werde sich laut Welten auf fünf Stockwerken ausbreiten können. Diese werden in insgesamt acht Ebenen aufgeteilt sein. Die Räumlichkeiten der Bibliothek schlängeln sich um die Schmiedenzunft. Die historische Bausubstanz, von der die Bibliothek im Stadtzentrum umgeben ist, bereitete dem Planungskomitee einige Knacknüsse – viele Stufenaufgänge unterbrechen die einzelnen Stockwerke. «Rollstuhlgängig wird die Bibliothek dennoch werden», verspricht Welten: «Wir haben ein speziell abgestimmtes Liftsystem entworfen.»
Wo bis 2013 noch der Spiegelaufgang und der Kindergarten Schmiedenhof waren, stöbert man bald durch die Kunst- und Filmabteilung. Weiter hinten entsteht das Café 1777. Geschäftsleiter des «1777» wird Raphael Wyniger sein, der schon den Teufelhof leitet.
«Pronto-Bibliothek» für Laufkundschaft
Für Heinz Oehen, Leiter der Bibliothek Schmiedenhof, ist die momentane Übergangszeit spannend. «Wir können die Bibliothek komplett neu einrichten, so wie es uns gefällt. Das ist der Traum jedes Bibliothekenleiters», sagt Oehen. Seine Idee ist es, im untersten Stock «eine Art Pronto-Bibliothek» einzurichten. Oehen will dort mit einem reduzierten und aktuellen Sortiment Laufkundschaft anziehen, die nur kurz vorbeikommen will, um nach Büchern zu aktuellen Themen zu suchen.
Die Kosten des Umbaus betragen voraussichtlich 14 Millionen Franken. Übernehmen werden diese der Kanton Basel-Stadt und die GGG. Einzelne Bereiche wie das Café und die Kinder- und Jugendzone werden aus Spenden finanziert. Bisher hat die GGG dafür rund eine Million Franken gesammelt.
Mit dem Standortprovisorium im Kirschgarten ist Oehen zufrieden. «Wir konnten dort unser ganzes Sortiment unterbringen und mussten nichts zwischenlagern oder entsorgen», sagt er. Auch bei den Besuchern sei das Provisorium gut angekommen, auch wenn es nicht so stark besucht ist wie die Hauptstelle am Rümelinsplatz vor dem Umbau. «Die Leute wollen ins Stadtzentrum kommen, um Bücher auszuleihen, das merkt man», sagt Oehen. In einem Jahr ist dies wieder möglich, dann wird in der Bibliothek nicht mehr gebuddelt, sondern gelesen werden.