Nicht nur das Kunstmuseum Basel, auch die Fondation Beyeler leistet sich einen Erweiterungsbau. Das erfolgreiche Privatmuseum hat Studienaufträge an elf internationale Architekturbüros vergeben – Basler sind nicht darunter.
Die Museumsstadt Basel boomt und baut aus. Mitte April wird das Kunstmuseum Basel seinen neuen Erweiterungsbau feierlich einweihen. Und während sich alle Augen der Kunstwelt auf dieses Ereignis richten, treibt wenige Kilometer nordwestlich davon die Fondation Beyeler in Riehen eigene Ausbaupläne voran.
Wie die Fondation Beyeler mitteilt, hat sie «elf führende nationale und internationale» Architekten mit einem Studienauftrag für den Erweiterungsbau betraut.
Unter den ausgewählten Büros befindet sich keines aus Basel, dafür gleich vier aus Japan – darunter das renommierte Büro Sanaa, das bereits auf dem Novartis Campus und auf dem Vitra-Gelände in Weil am Rhein bemerkenswerte Spuren hinterlassen hat.
Preisgekrönte Architekten
Unter den nationalen Architekten sticht der zwar in Basel geborene, aber in Graubünden heimische Peter Zumthor heraus. Er ist wie das Büro Sanaa und mehrere weitere eingeladene Architekten Träger des Pritzker-Preises, der weltweit wichtigsten Auszeichnung für Architektur. Auch der Architekt des bestehenden, viel gelobten Museum-Hauptbaus, Renzo Piano, ist Träger dieses Preises.
Ort des geplanten Erweiterungbaus ist der südlich vom heutigen Gelände gelegene Iselin-Weber-Park am Bachtelenweg. Die Eigentümerin sei bereit, der Fondation Beyeler das 9500 Quadratmeter grosse Grundstück zu günstigen Konditionen zu verkaufen – unter der Bedingung, dass diese sich zu Erhalt und Pflege des Parks verpflichtet und die Bewilligung zum Bau eines ergänzenden Museumsbaus erhält.
Der Erweiterungsbau würde an die Stelle der heutigen Wohnhäuser am Bachtelenweg zu stehen kommen. Darin sollen neue Ausstellungsräume – für Schenkungen und Dauerleihgaben, wie es heisst – und ein neues Auditorium Platz finden.
Geld aus Bern und Zürich
Der Erweiterungsbau – vom Erwerb von Land und Liegenschaften, über die Finanzierung des Neubaus bis zum Betrieb und Unterhalt für die ersten zehn Jahre – wird privat finanziert. Dafür liegen laut Mitteilung der Fondation Beyeler bereits feste Zusagen in der Höhe von 50 Millionen Franken vor. Geldgeber sind bis jetzt die Wyss Foundation des Berner Milliardärs Hansjörg Wyss (Präsident der Beyeler-Stiftung) sowie die Daros Collection des Zürcher Industriellen Stephan Schmidheiny.
Über den aktuellen Stand des Landerwerbs und des Baubewilligungsverfahrens will sich die Fondation Beyeler zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht äussern. Der Umstand aber, dass konkrete Studienaufträge vergeben wurden, und die Tatsache, dass der Riehener Gemeindepräsident Hansjörg Wilde im Beurteilungsgremium Einsitz hat, deuten darauf hin, dass es hier nicht mehr allzu viele Hürden zu überwinden gibt.