Was bleibt dem amtierenden Basler Kulturpreisträger von 2013 in Erinnerung? Eine peinliche Dokuserie des Schweizer Fernsehens, eine herrliche Parodie von Sacha Baron Cohen. Was er sich für Basel im 2014 wünscht: Mehr Fragezeichen, weniger Gewissheit.
Was war Ihr kulturelles Highlight 2013?
Das erste Konzert im Badener Piano district mit Arta Arnicane und Oliver Schnyder.
Der kulturelle Tiefpunkt 2013?
Stellvertretend für mögliche andere kulturelle Tiefpunkte des Jahres, die ich glücklicherweise verpasst habe, möchte ich mich auf «Die Schweizer» beschränken. Egal wie korrekt die historischen Daten wiedergegeben wurden, ästhetisch gesehen war jede einzelne Folge eine Katastrophe. Immerhin sind keine Opfer zu beklagen.
Was haben Sie verpasst?
«Novecento» mit Jürg Kienberger. Hole ich aber am 4. Januar in Basel nach.
Haben Sie etwas vermisst?
Nein.
Hat Sie etwas positiv überrascht?
Der Anruf von Philippe Bischof, der mir mitteilte, dass mir der Basler Kulturpreis zugesprochen worden sei. Das hat mich nicht nur überrascht, ich hatte es auch nicht erwartet.
Ihr grösster Fehler im 2013?
Sollte ich einen begangen haben, würde ich ihn nicht in die Öffentlichkeit tragen. Sollte ich keinen begangen haben, auch nicht.
Ihr Jahr in einem Lied zusammengefasst?
Ich singe nie.
Ihr Youtube-Video des Jahres?
Sacha Baron Cohen, als er den Charlie Chaplin Britannia Award entgegennahm.
Wofür haben Sie viel Geld ausgegeben – und hat es sich gelohnt?
Für die deutsche Übersetzung der Tagebücher von Edmond und Jules de Goncourt. (Für die Fülle, die sie bieten, ist «viel Geld» allerdings nicht das richtige Wort.) Daran, dass sich der Kauf gelohnt hat, besteht kein Zweifel.
Worauf freuen Sie sich im 2014?
Auf die Lektüre der Tagebücher der Gebrüder Goncourt.
Was wären Ihre Wünsche an Basel fürs kommende Jahr?
Mehr Fragezeichen, weniger Gewissheit.