Das Basler Jugendkulturfestival (JKF) will seinen eigenen Horizont erweitern: Nebst Tanzformationen, Bands oder Theatertruppen sollen auch DJs eine Plattform erhalten. Wer aktiv mitmachen möchte, kann sich ab sofort anmelden.
Mit über 60’000 Besuchern ist das Jugendkulturfestival (JKF) laut Eigenwerbung die grösste nicht kommerzielle Plattform für Jugendkultur in der Schweiz. Dass dabei neuen Trends Rechnung getragen werden muss, liegt bei einem Jugendkulturfestival auf der Hand.
Frei nach dem Motto «Lieber spät als nie» haben die Verantwortlichen des JKF die Bedeutung der DJ-Kultur für sich entdeckt und entschieden, dieser eine Plattform zu geben: «Es melden sich immer mehr junge DJs bei uns an. Es ist quasi eine neue DJ-Generation, die diese Kultur und die elektronische Musik lebt», sagt Sebastian Kölliker, Präsident vom JKF. Mit einer grossen Openair-DJ-Bühne, die im Rahmen des regulären Festivalprogramms bespielt wird, soll diesem Bedürfnis nachgekommen werden.
Zurück zur konsequenten Gratiskultur
Wegfallen wird dafür die Aftershow-Party in der Elisabethenkirche, für die die Anhänger der Club-Kultur bislang Eintritt bezahlen mussten. Die Openair-Bühne, welche neben der Elisabethenkirche aufgebaut wird, sei quasi ein Schritt «back to the roots» – zurück zum Gratisfestival.
Auch sonst gibt es Neuerungen, was Locations angeht: Wegen Renovationsarbeiten im Theater Basel können sich die Sparten Theater und Tanz nicht wie bisher auf der kleinen Bühne und im Foyer präsentieren.
Anstatt Klassik mal Breakdance im Stadtcasino
Alternativ dazu wird nun den potenziell 40 Tanzformationen, mit einer ähnlich bleibenden Kapazität von rund 2000 Zuschauern im Musiksaal vom Stadtcasino eine Bühne geboten. Theater-Produktionen werden neu im Literaturhaus und im «Safe» des Unternehmen Mitte gezeigt.
Junge Tänzerinnen kommen nach monatelangem Proben endlich zum grossen Auftritt. (Bild: Gaspard Weissheimer)
Neben dem Stadtcasino kommt mit dem «Bird’s Eye Jazz Club» ein weiterer neuer Standort dazu. Hier soll die Möglichkeit einer Afterhour-Location geboten werden, in der man bis spät in die frühen Morgenstunden Konzerte in eher intimerem Rahmen geniessen kann.
Anmeldung für Bewerber läuft ab sofort bis Ende März
Ab sofort können sich junge Kulturschaffende aus den Bereichen Musik, Tanz und Theater noch bis zum 31. März auf der Website des JKF anmelden. Bewerben können sich Leute aus der Region Basel mit angrenzendem Ausland, der Nordwestschweiz und der Partnerregion Bern.
Derzeit befindet sich das Festival in der Finanzierungsphase. «Wir hoffen natürlich, dass die bisherigen Partner wie Swisslosfonds, Christoph Merian Stiftung und GGG wieder dabei sind», sagt Festivalpräsident Kölliker. Noch seien keine Beträge gesprochen worden. Das Budget belaufe sich auf rund 860’000 Franken.