Im Kieswerk startet das nächste Highlight des Festivalsommers. Wer den Weg zum alten Kieswerk in Weil am Rhein findet, bekommt mehr als Kino – das in Basel relativ unbekannte Festival bietet auch Kunst, Live-Musik und jede Menge Atmosphäre.
Von wegen Sommerloch. In und um Basel ist in den Sommermonaten so viel geboten, dass man diejenigen, die in die Ferien gefahren sind, fast bedauern könnte. Wer sich langweilt zwischen Stimmenfestival und Orange Cinema, dem sei das Kieswerk Open Air in Weil am Rhein empfohlen.
Ab 31.Juli zeigt das Kulturamt Weil am Rhein an zehn Abenden eine Auswahl aus Filmen des vergangenen Jahres. Darunter Oscar-Gewinner wie «12 Years a Slave», die Komödie «Fack ju Göthe» oder die Punk-Biografie «Good Vibrations». In Basel relativ unbekannt, zieht das Kinofestival am Dreiländergarten jedes Jahr mehr Besucher an. Was vor zwölf Jahren mit 300 Besuchern anfing, bietet mittlerweile Platz für 1200.
Kenner kommen früh
Erfahrene Besucher bringen warme Kleidung mit und kommen ein, zwei Stunden vor Filmbeginn. Wer erst zum Filmstart bei Einbruch der Dunkelheit eintrifft, hat einen guten Teil des Angebots verpasst. Musikalisch zum Beispiel. Das Kulturamt Weil bespielt ab 19.00 Uhr zwei Bühnen mit Musikern und Bands aus der Region. Während auf der «Zeltbühne» eher Jazziges zu hören ist, geben sich unter dem Kieswerkturm Musiker anderer Sparten das Mikrofon in die Hand. Obwohl der ein oder andere Musiker sich schon schwertat, rechtzeitig zum Filmbeginn das Instrument wegzulegen, wird es dabei selten hektisch. Die Stimmung im Kieswerk liegt gemütlich zwischen Vernissage, Konzert und viel Gartenfest.
An sich schon einen Besuch wert ist das Kieswerk-Gelände. Der mit Skulpturen und Installationen übersäte Platz ist einzigartig, die Stimmung unbedingt festivaltauglich. Nicht zuletzt wegen des Kieswerkturms, der seit mehr als zehn Jahren vom Weiler Künstler Volker Scheurer liebevoll auf- und umgebaut wird. Drinnen im Kunstraum Kieswerk befindet sich derzeit die Ausstellung «ART Kieswerk 14» mit Arbeiten von Volker Scheurer, Ania Dziezewska und Reiner Packeiser. Draussen auf dem Kieswerkgelände kann man sich an sieben von zehn Abenden Feuer- und Lichtskulpturen zum diesjährigen Thema «BAUM» von Albert Staiger aus Schopfheim ansehen, bevor man den Blick auf die Leinwand richtet.
Parkplätze gibt es auf dem angrenzenden Parkplatz des Schwimmbads «Laguna» zwar genügend, die Veranstalter bitten jedoch, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.
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Kieswerk Open Air: Kieswerk am Dreiländergarten, Weil am Rhein
Bis 10. August.