Neues Musikfestival KlangBasel gibt sein Programm bekannt

Vom 19. bis 21. September findet die erste Ausgabe von Basels neuem Musikfestival statt: KlangBasel schickt 500 Musiker aller Sparten in 90 Konzerten an 20 Spielorte im Kleinbasel. Am Donnerstag haben die Veranstalter das Programm vorgestellt.

Wo man den Vogel sieht, hier entlang. Vom 19. bis 21. September markieren diese Plakate die 20 Spielorte von KlangBasel.

Vom 19. bis 21. September findet die erste Ausgabe von Basels neuem Musikfestival statt: KlangBasel schickt 500 Musiker aller Sparten in 90 Konzerten an 20 Spielorte im Kleinbasel.

«Das Festival lädt keine Stars von aussen ein, sondern präsentiert die Stars, welche die Stadt schon zu bieten hat» – für Stephan Schmidt, Rektor der Musikakademie Basel, der in der Planung des neuen Festivals involviert ist, ist es hohe Zeit. Was es für den Film (Zoom) und die Popmusik (BScene) bereits gibt, steigt nun auch für die gesamte Musikszene: ein Musikfestival für Basler Musiker aus allen Genres.

Das Wichtigste an diesem Wochenende vom 19. bis 21. September wird die Durchmischung sein. Vom Theodorsplatz bis zum Union an der Klybeckstrasse werden verschiedenste Orte bespielt, mit Zentren im ebenfalls einzuweihenden Jazzcampus sowie im Volkshaus. Aber auch an Orten, die mit Konzerten nichts zu tun haben. Man soll durchs Kleinbasel schlendern können und alle paar Meter auf eines der bunten Plakate stossen, wenn man nicht sowieso gerade in ein Openairkonzert hineingerät.

Die Musik soll aus ihren festen Spielorten rausgeholt werden und sich ausserdem, was sowieso längst der Fall ist, über ihre Genregrenzen vermischen. Manche Konzerte fordern zum Mitmachen auf, andere dazu, sich im Anschluss mit den Musikern auf einen Plausch zu treffen. «Musik ohne Grenzen» heisst das etwas überstrapazierte Motto. An diesem Wochenende hat es gute Aussichten darauf, wirklich eingelöst zu werden.

Am 21. August haben die Veranstalter vom eigens gegründeten Verein «KlangRaumBasel» das Programm vorgestellt; namentlich Hans-Georg Hofmann, künstlerischer Planer des Sinfonieorchesters Basel, dass das Festival massgeblich mitinitiiert hat. Die erste Ausgabe von KlangBasel umfasst 90 Konzerte an 20 Orten mit 500 Musikern. Mehr über Entstehung und Absicht des Festivals haben wir bereits im Mai berichtet. Am 22. August geht ausserdem die Website des Festivals online, womit auch der Vorverkauf zu fairen Preisen startet: Der Festivalpass kostet 50 Franken (30 für unter 25-Jährige), der Tagespass 25 (15). Hier ein wilder Auszug aus dem Programm zum Drüberschlendern:

Die Lokalmatadoren The bianca Story treffen mit einer Inszenierung von E.T.A. Hoffmanns Erzählung «Die Elixiere des Teufels» zusammen. Stattfinden tut der «Horrortrip durch die Geschichte der Popkultur» (so die Ankündigung) im:

Clarabrocki. Zwischen alten Fauteuils werden alle fünf Stockwerke des Hauses bespielt (und der Lift). Zum Beispiel durch die Pianistin Iryna Krasnovska und den Bariton Werner van Mechelen, die zusammen Schumanns Liederzyklus «Dichterliebe» intonieren werden.

Die Knaben- und Mädchenmusik Basel hat ein Hörspiel vorbereitet: Es heisst «Tarzahn hat Karies» und wird im Union aufgeführt.

Die Sinfonietta hat keine Zeit an diesem Wochenende, lädt aber zu einer offenen Probe im Stadtcasino. Es ist die einzige Veranstaltung ausserhalb des Kleinbasels (Stadtcasino bleibt Stadtcasino) neben:

dem Kammerorchester, das eben dort Beethovens 9. Sinfonie aufführt. Das Konzert wird als einziges von zwei Konzerten etwas teurer sein, wegen des grossen Aufwands (ein grosser Chor gehört zur Besetzung). Das andere:

Die Basler Madrigalisten singen auf dem Rhein, genauer auf der MS Christoph Merian. Dazu gibt es Diner.

Das Plattenlabel A Tree in A Field hat sich mit dem Interkantonalen Männerchor zusammengesetzt, gemeinsam haben sie etwas komponiert und führen es in der Kaserne auf.

Das Kaufhaus Manor wird bespielt. Womit bleibt eine Überraschung.

In (teilweise) eigener Sache: Marc Krebs hat für das Festival eine Band auf die Beine gestellt: Die Basel All Stars spielen «Songs across the Universe» (noch Fragen?), mit dabei sind Adrian Sieber (Lovebugs), Elia Rediger (The bianca Story), Nadia Leonti (Leonti), Roli Frei (The Soulful Desert). Der Auftritt findet im Volkshaus statt.

Die Singer-Song-Writerin Nives Onori wird zu hören sein, ebenfalls im Clarabrocki.

Der Cembalist Rudolf Lutz trifft auf den Pianisten und freien Jazzimprovisator Hans Feigenwinter (Jazzcampus).

DJ Pragajena, Suchexperte in allem, was Ton und Tonträger betrifft, spielt «Klangwunder» im Plattfon.

Um einen willkürlichen Abschluss zu nehmen: Eröffnet wird das Festival am Vorabend des eigentlichen Programms, dem 18. September, mit einer Ynight im Union: Der Countertenor Andreas Scholl und Freunde spielen Renaissance und Barock und treffen anschliessend auf den Elektronikproduzenten Fabian Russ.

Weiterstöbern auf www.klangbasel.ch, ab 22. August online.

Nächster Artikel