Am Samstag, 26. April, präsentieren die Lombego Surfers im «Alten Zoll» die Songs ihres neuen Longplayers «Ticket out of Town» – eine mitreissende Mischung aus Garage und Surfpunk.
25 Jahre sind ein reifes Alter – für eine Rockband. Vor allem wenn es sich um legendären Basler Lombego Surfers handelt. Ungeachtet vorbeiziehender Trends, bringen die mittlerweile teilweise auch schon älteren Herren mit ihrem Mix aus Garage und Surfpunk seit einer ganzen Generation jeden Saal zum Kochen.
Grunge, Crossover und Nu-Metal liessen sie unbemerkt an sich vorüberziehen und blieben ihren Wurzeln bis zum heutigen Tag treu: Von der WG-Küche bis zum legendären Konzerten im nt/Areal oder im mittlerweile abgerissenen Basler Gefängnis Schällemätteli vor rund 1000 begeisterten Fans.
Sie sind sich für keinen noch so kleinen Gig zu fein, lassen sich aber auch von grossen Hallen nicht schrecken und können in der Schweiz, Deutschland und Frankreich auf eine treue Fangemeinde zählen. «Wenn in Dresden an einem Mittwochabend Dynamo ein Heimspiel hat, ist in der ganzen Stadt tote Hose», meint Anthony («Tony») Thomas, «aber wir haben 200 Leute im Publikum.» Wobei mittlerweile die Eltern mit ihren Kindern gemeinsam auf die Konzerte gehen. Die Lombegos kommen bei Altrockern genauso gut an, wie bei Jungpunks oder in der Skaterszene.
Teil der Rock’n’Roll-Nation
Dafür geben sie nicht nur auf der Bühne alles. Sie bestreiten bis zu 50 bis 60 Konzerte im Jahr. Bis ein Bandmitglied vor Erschöpfung zusammenbrach, waren es an die hundert. Dazu kommen Proben, Songs schreiben, Plattenaufnahmen und lange Nächte im klapprigen Tourbus. Rock’n’Roll ist ihr Hauptberuf. Obwohl es zum Leben nie ganz gereicht hat. Vielleicht gerade weil die Lombegos auf alle Trends gepfiffen und straight ihren Sound gespielt haben.
Brotjobs sind Nebensache um das nötigste für Miete und Lebensunterhalt zusammenzukratzen. Der ist spärlich genug. Aber wie Tony, der Gitarrist und Kopf der Band, betont: «Für uns ist der Rock’n’Roll mehr als eine Freizeitbeschäftigung. Er ist unser Leben. Wir sind integraler Teil der Rock’n’Roll-Nation. Wir kennen überall auf der Welt Leute und Bands. So gesehen, haben wir es geschafft.»
Wer es rau will, kann Iggy Pop im Regal stehen lassen.
Das neue Album «Ticket out of Town» präsentiert die Lombegos frisch und angriffig. Als Sensibelchen waren Tony und seine Mannen ja nie verschrien, aber derat ruppig kamen sie doch schon länger nicht mehr aus den Boxen. Manchen Kritiker haben sie damit umgeblasen. So schrieb die Musikzeitung «Loop»: «Wer zwischendurch ‹raw power› braucht, kann Iggy Pop fürs Erste im Regal stehen lassen. Dafür gibts jetzt ‹Ticket out of Town›.»
Und noch ist lange kein Ende in Sicht. Die Lombegos wollen weitermachen, solange sie auch ein junges Publikum begeistern können. Und das kann gut nochmals 25 Jahre dauern. Wenn das kein Grund zum Feiern ist.
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Die Lombego Surfers spielen am Samstag, 26.4.2014, bereits 19.00 Uhr (wegen der Nachbarn) im Restaurant Alter Zoll.