Das Tanzstück «The Great Tamer» ist ein Augenschmaus für Bildmenschen und ein Fest für Liebhaber der griechischen Mythologie. Der gefeierte Choreograf Dimitris Papaioannou lässt auf einer Art Friedhof der Kulturgeschichte Gestalten der Antike aus ihren Gräbern steigen – und wieder versinken.
Das Resultat ist ein opulenter Bilderreigen, der zu den verlangsamten Auftaktklägen von Johann Strauss’ «An der schönen blauen Donau» fasziniert und zugleich Rätsel aufgibt.
Das Gastspiel des Onassis Cultural Centre in Athen eignet sich bestens als spektakulärer Auftakt für ein Festival. Die aufwändige Produktion entspricht aber nicht unbedingt der kulturellen Aufbruchstimmung, wie sie die griechische Kulturministerin Lydia Koniordou in ihrer Ansprache beschrieben hat: An allen Ecken und Enden in Athen würden neue freie Kulturinitiativen aufblühen. «Kultur ist ein essentieller Bestandteil unseres Lebens geworden», sagte sie.
Das Festival Culturescapes dauert noch bis 3. Dezember und umfasst im Austausch mit dem Schwerpunkt-Land Griechenland Produktionen und Projekte aus allen Kultursparten.
Dimitris Papaioannou: «The Great Tamer», 7. und 8. Oktober in der Kaserne Basel.