Mitte der 1990er-Jahre hatte der Kunsthistoriker Peter Bläuer eine zündende Idee: Er wollte neben der grossen Kunstmesse Art Basel eine Plattform für junge Galerien und junge Künstler schaffen. Er fand Geldgeber, überredete die Mieter des Werkraums Warteck pp, ihre Büros, Werkstätten und Ateliers vorübergehend zu räumen und legte 1996 mit der ersten «Liste», wie er sein Kind nannte, los.
Die grosse Art war damals gar nicht erfreut über die neue Messe. Heute aber pflegt sie eine innige Freundschaft mit der «Liste», die sie als Ergänzung und Sprungbrett in den eigenen Galerienreigen schätzt. Und die Ergänzungsmesse erwies sich als Erfolgsmodell. Internationale Vorzeigegalerien wie David Zwirner (New York) oder neugerriemschneider (Berlin) hatten ihren ersten Basler Auftritt an der «Liste».
Neue Stiftung als Trägerin
Nach 23 Jahren möchte Bläuer das Zepter nach der diesjährigen Ausgabe abgeben. An eine «kurz vor ihrer Gründung stehende gemeinnützige Stiftung», die eine «Kontinuität des erfolgreichen Messekonzepts» garantieren soll, wie die «Liste» mitteilt. Designierter Präsident des Stiftungsrats ist Urs Gloor, Rechtsanwalt und Bankier, Bläuer wird der Messe als Vizepräsident des Stiftungsrats weiterhin zur Verfügung stehen.
Nun braucht es aber noch einen neuen Direktor oder eine neue Direktorin. Die Stelle wird einerseits ausgeschrieben. Auf der anderen Seite macht sich eine sechsköpfige Findungskommission auf die Suche nach einer Person, welche die Messedirektion voraussichtlich im August 2018 übernehmen soll.