Nun ist klar, wer der Fondation Beyeler einen Erweiterungsbau bescheren soll: der in Basel geborene Architekt Peter Zumthor. Sein Projekt soll noch dieses Jahr vorgestellt werden.
Der Erweiterungsbau der Fondation Beyeler wird von Peter Zumthor geplant. Der in Basel geborene, aber im Bündnerland heimische Architekt freut sich darauf, wie die Fondation am Donnerstag mitteilte: «Der Himmel über Basel, die Stadt und ihre Umgebung – das sind die Landschaften meiner Jugend. Dass ich hier ein wichtiges Haus bauen darf, wärmt mir das Herz.»
Der Erweiterungsbau der Fondation Beyeler soll auf dem bisher privaten Grundstück des Iselin-Weber-Parks in Riehen entstehen, der wie der direkt angrenzende Park der Fondation Beyeler der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll. Im Frühling hatte das Museum über die Pläne informiert – damals wurden elf Architekten und Architekturbüros mit einem Studienauftrag für den Erweiterungsbau betraut.
Private Finanzierung
Zumthor hat nun am meisten überzeugt. Sam Keller, Direktor der Fondation Beyeler, kommentiert die Wahl wie folgt:
«Das Zusammenspiel von Mensch, Natur, Kunst und Architektur ist ein Grundstein des Erfolgs der Fondation Beyeler und war auch für die Entwicklung des preisgekrönten Museumsgebäudes von Renzo Piano essenziell. Peter Zumthor bringt die Sensibilität und Erfahrung mit, um an diesem besonderen Ort ein Bauwerk von hervorragender Qualität zu realisieren.»
Das Projekt vom Atelier Peter Zumthor & Partner soll nach der Ausarbeitung im Spätherbst oder Anfang Winter vorgestellt werden.
Der Erweiterungsbau wird privat finanziert. Dafür liegen laut Medienmitteilung bereits feste Zusagen in der Höhe von 50 Mio. Franken vor. Schenkungen der Wyss Foundation sowie der Daros Collection der Familie Stephan Schmidheiny legen den Grundstein für die Realisierung. Insgesamt werden die Kosten für Bau und Inbetriebnahme des Projekts auf 80 Mio. Franken beziffert.
Der Träger des Pritzker-Preises, des Praemium Imperiale und vieler weiterer Auszeichnungen wurde 1943 in Basel geboren. Peter Zumthor absolvierte eine Ausbildung als Möbelschreiner in der Werkstatt seines Vaters sowie als Gestalter und Architekt an der Kunstgewerbeschule Basel und am Pratt Institute, New York. 1978 gründete er das eigene Architekturbüro in Haldenstein, Graubünden. Von 1996 bis 2008 war er Professor an der Accademia di architettura, Università della Svizzera italiana in Mendrisio.
Unter Zumthors Bauten sind: Schutzbauten für Ausgrabung mit römischen Funden, Chur, Schweiz, 1986; Kapelle Sogn Benedetg, Sumvitg, Schweiz, 1988; Therme Vals, Schweiz, 1996; Kunsthaus Bregenz, Österreich, 1997; Klangkörper Schweiz, Schweizer Pavillon Expo 2000, Hannover, Deutschland, 2000; Kolumba Kunstmuseum, Köln, Deutschland, 2007; Feldkapelle Bruder Klaus, Wachendorf, Eifel, Deutschland, 2007; Steilneset, Memorial for the Victims of the Witch Trials in Vardø, Finnmark, Norwegen, 2011; Serpentine Gallery Pavilion, London, England, 2011; Werkraumhaus, Bregenzerwald, Österreich, 2013; Zinkminenmuseum Almannajuvet, Sauda, Norwegen, 2016; LACMA (Los Angeles County Museum of Art), USA, in Entwicklung.