Die Riesen-Sause, von der kaum jemand etwas weiss

Gratis-Schiffe, Chansons und ein Volksfest: Am Samstag fällt der Startschuss für die Internationale Bauausstellung IBA Basel Expo, die noch bis zum November dauert.

Die Internationale Bauausstellung IBA Basel Expo, die erstmals im Dreiland stattfindet, bietet bis im November ein riesiges Event-Programm.

(Bild: Hans-Jörg Walter)

Gratis-Schiffe, Chansons und ein Volksfest: Am Samstag fällt der Startschuss für die Internationale Bauausstellung IBA Basel Expo, die noch bis zum November dauert.

Der Name IBA Basel geistert schon seit Jahren durchs Dreiland. Gemessen an der Dimension des Anlasses blieb das Echo allerdings gering – vieles blieb bis anhin schemenhaft.

Nun sind die Details zur nächsten Etappe der Internationalen Bauausstellung bekannt: Am Samstag, 17. September 2016, beginnt die «IBA Basel Expo» mit einem Fest, das sich über vier Standorte rund um das Dreiländereck erstreckt. In der Voltahalle, am Klybeckquai sowie in Huningue und Weil am Rhein stehen diverse Events auf dem Programm.

Ein Volksfest am Samstag zum Auftakt

Dass die IBA bis jetzt nur wenig sichtbar war, hat mit ihrem zeitlichen Rahmen zu tun: Das Unterfangen ist auf zehn Jahre angelegt. Es startete 2010 mit einem Projektaufruf. Dabei wurden rund 120 Dossiers mit trinationalen Vorschlägen zur Stadtentwicklung und Landschaftsräumen eingereicht. Nach einer Vornominierung und Überprüfung auf Machbarkeit sind noch 32 Eingaben im Rennen. Davon wurden 19 Projekte bereits nominiert. Mit der bevorstehenden Expo werden diese Ideen nun der Bevölkerung nähergebracht.



Eines der nominierten Projekte an der IBA: Das länderübergreifende Quartier «3-Land» als urbane Vision. Ingesamt werden nun 32 städtebauliche Ideen aus der Region Basel, dem Elsass und Südbaden vorgestellt.

Eines der nominierten Projekte an der IBA: Das länderübergreifende Quartier «3-Land» als urbane Vision. Ingesamt werden nun 32 städtebauliche Ideen aus der Region Basel, dem Elsass und Südbaden vorgestellt. (Bild: Visualisierung LIN)

Wie Regierungsrat und IBA-Präsident Hans-Peter Wessels sagt, entspreche der Projektkatalog etwa der Auswahl für das Präsentationsjahr 2020. Die Expo sei quasi eine Zwischenstation: «Somit wird die IBA erstmals greifbar», sagt Wessels.

Gratis-Schiffe und ein virtueller Rundflug

Internationale Bauausstellungen gibt es in Deutschland seit über einem Jahrhundert. Mit der IBA Basel wird diese Plattform für Städteplanung erstmals länderübergreifend umgesetzt. Wie die Projekteingaben wird auch die Eröffnungsfeier eine trinationale Angelegenheit sein: Gratis-Schiffe sollen die Besucher von einem Schauplatz zum anderen bringen. Die Chanson-Sängerin Colette Greder, Promi-Imitator David Bröckelmann sowie die Slam-Poeten Laurin Buser und Narcisse stehen auf dem Programm.



Mit roten Containern möchte die IBA Passanten auf die zahlreichen Events neugierig machen. Einer davon steht noch bis im November auf dem Marktplatz.

Mit roten Containern möchte die IBA Passanten auf die zahlreichen Events neugierig machen. Einer davon steht noch bis im November auf dem Marktplatz. (Bild: DANIEL SPEHR/IBA Basel)

Wie IBA-Geschäftsführerin Monica Linder-Guarnaccia festhält, sei dies – abgesehen vom «Slow-Up» (der heuer einen Tag nach dem IBA-Volksfest startet) – das erste von den drei Ländern zugleich organisierte Fest. Dabei kommt auch die normalerweise unternutzte Voltahalle zum Zug: Sie soll mit sechs Stationen einen multimedialen Einblick in die IBA-Projekte geben. Dazu gehören etwa ein Virtual-Reality-Flug über die einzelnen Schauplätze, Kurzfilme und eine 3-D-Darstellung des Dreilands in seiner Vergangenheit und Zukunft.

Das Fest ist aber erst der Anfang dieser IBA-Zwischenstation: Die IBA Basel Expo dauert noch bis am 20. November. Dabei gibts fast täglich Programmpunkte: Führungen, Schnitzeljagden, Workshops, Ausstellungen, Symposien und Velotouren sind geplant. Auf dem Marktplatz wie auch an anderen Standorten der Region machen rote Info-Container auf den Anlass aufmerksam.

Birs-Park, Kiesgruben und Tramlinie ins Elsass

Um welche Projekte handelt es sich? Zwei davon sind bereits fertig: der dieses Jahr eröffnete Rheinuferweg St. Johann sowie «24 Stops», ein Skulpturenweg zwischen der Fondation Beyeler und dem Vitra Campus in Weil am Rhein.

Das ist aber noch längst nicht alles: Weitere Projekte aus dem Dreiland – manche davon mit beachtlichen Ausmassen – sind nominiert: Auffällig ist etwa «3-Land», das als «einziger länderübergreifender Stadtteil Europas» Basel, Huningue und Weil am Rhein einander näherbringen will. Dabei soll ein Quartier im Gebiet zwischen der Dreirosen- und der Palmrainbrücke mit Arbeitsplätzen und Wohnraum für 20’000 Menschen geschaffen werden. Vorgesehen bei dieser Stadtvision sind auch zwei weitere Brücken und Grünflächen

Weitere Projekte sind zum Beispiel eine S-Bahn-Haltestelle beim Grenzübergang von Riehen nach Lörrach und eine Umgestaltung der Gegend um den Badischen Bahnhof. Zudem gibt es auch grössere Vorhaben für die Natur: Markante Veränderungen dürften etwa die Birspark-Landschaft und der Landschaftspark Wiese mit sich bringen. Der Kiespark «Parc des Carrières» an der Grenze zu Hégenheim ist ebenfalls nominiert. Das Elsass näher bringen soll auch die bereits in Angriff genommene Verlängerung der Tramlinie 3 von der Haltestelle Burgfelden Grenze zum Bahnhof Saint-Louis.

Die IBA im Überblick:

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