Pius Knüsel sagt der Pro Helvetia Ade

Der Direktor der Pro Helvetia, Pius Knüsel, hat seinen Rücktritt auf Ende September angekündigt. Mit dem Buch «Kulturinfarkt» habe dieser Entscheid nichts zu tun, betont er.

Pius Knüsel (r.) gibt seinen Posten bei der Pro Helvetia auf. (Bild: Keystone)

Der Direktor der Pro Helvetia, Pius Knüsel, hat seinen Rücktritt auf Ende September angekündigt. Mit dem Buch «Kulturinfarkt» habe dieser Entscheid nichts zu tun, betont er.

Pius Knüsel, Direktor der Pro Helvetia, verlässt die Schweizer Kulturstiftung nach zehn Jahren per Ende September. In einem Mail an Mitarbeitende und Stiftungsräte begründet der 55-Jährige den Entscheid mit einer beruflichen Neuorientierung. Der Zeitpunkt erscheine ihm als günstig: «Die grossen Reformanliegen sind abgeschlossen, Pro Helvetia 2012 ist ‚on track‘.» Die Stiftung habe ein neues Kapitel aufgeschlagen, und dies wolle er nun auch tun.

Knüsel hatte in den letzten Wochen als Mitautor des Buches «Kulturinfarkt» für Diskussionen gesorgt. Diese hätte aber mit seinem Entscheid nichts zu tun, betont Knüsel, und weder Stiftungsrat noch Bundesbern hätten deswegen Druck auf ihn ausgeübt.

Knüsel leitete die Pro Helvetia seit dem 1. Juli 2002. Die Dekade, die Knüsel als Direktor der Stiftung verantwortet, war geprägt durch die Neugruppierung des Aussenstellennetzes, Schwerpunktprogrammen und ein straffes Kostenmanagement. Mit der Reform von 2004 war der Kostendeckel um einen Viertel reduziert worden. Auch die Affäre Hirschhorn in Paris, die eine Evaluation der Stiftung zur Folge hatte, fällt in seine Amtszeit. Eines der letzten grossen Projekte war die Erarbeitung des Kulturförderungsgesetzes.

Knüsels Stelle wird im Juni 2012 öffentlich ausgeschrieben werden, teilt die Pro Helvetia heute mit. Andrew Holland, stellvertretender Direktor, wird während der Übergangszeit die Geschäfte der Stiftung führen.


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