Prächtige Einblicke in die sagenhafte Welt der Königin von Saba

Das Antikenmuseum Basel zeigt in einer Sonderausstellung prachtvolle Objekte aus dem sagenhaften Reich der Königin von Saba.

Statuette eines Esels.

(Bild: ©The Trustees of the British Museum)

Das Antikenmuseum Basel zeigt in einer Sonderausstellung prachtvolle Objekte aus dem sagenhaften Reich der Königin von Saba.

In einer Sonderausstellung des Antikenmuseums Basel kann man in die faszinierende, aber hierzulande noch unbekannte Hochkultur des reichen antiken Südarabien eintauchen. Der labyrinthisch gestaltete Ausstellungsparcours lädt zu einer eindrücklichen Entdeckungsreise ein. Die erste Station ist prunkvoll in Gold ausgestattet und veranschaulicht so glänzend und strahlend den damaligen Reichtum.

Das einst so märchenhaft reiche Südarabien, das vorgestellt wird, ist ein markanter Kontrapunkt zum heutigen, von Krieg und Elend beherrschten Jemen. Es ist ein Blick zurück in ein Reich, in dem Böden fruchtbar und Hungersnöte unbekannt waren. Es ist die Zeit der Königin von Saba, die durch den Handel mit Weihrauch und Myrrhe zu grossem Reichtum kam.



Einblick in die Ausstellung.

Einblick in die Ausstellung. (Bild: Ruedi Habegger, Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig)

Die sagenumwobene Königin von Saba wird sowohl in der Bibel als auch im Koran und in rabbinischen Schriften beschrieben. Erzählt wird, dass sie mit grossen Schätzen zu dem in Jerusalem wartenden König Salomon gereist sein soll. Dort habe sie, wie auf einem comicartigen Bild zu sehen ist, mit ihm ein Liebesverhältnis und ein Kind gehabt.

Menschen- und Tierdarstellungen

In dieser Zeit vor dem Islam gab es noch kein Bilderverbot. So trifft man im Museum auf zahlreiche Menschen- und Tierdarstellungen, die mit vielen Verzierungen und Schriften versehen sind. Es ist eine höchst eigenständige Kultur, die trotz der rege genutzten Handelsstrassen nur sehr wenig von aussen beeinflusst war.



Vom naturalistischen Porträt bis zur abstrakten Stilisierung: Menschenköpfe aus Saba.

Vom naturalistischen Porträt bis zur abstrakten Stilisierung: Menschenköpfe aus Saba. (Bild: Ruedi Habegger, Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig)

Überraschend ist der gute Zustand und die Vielfalt dieser zum Teil abstrakten, aber auch bemerkenswert naturalistischen Kunstwerke, die auf so kleinem Raum entstehen konnten. Die aus Stein und Bronze geschaffenen Objekte dienten als Grabrelief, als religiöse Symbole oder als Weihrauchbrenner. Zum Teil wurden sie mit den begehrten Duftstoffen wie Weihrauch und Myrrhe nach Italien und Griechenland exportiert.

Die erste Ausstellung in der Schweiz

Nach Angaben von Museumsdirektor Andrea Bignasca ist dies die erste Ausstellung in der Schweiz, die sich mit der Geschichte des antiken Jemen befasst.



Goldener Stierenkopf.

Goldener Stierkopf. (Bild: ©The Trustees of the British Museum)

Die ausgestellten Originalwerke stammen aus fünf bedeutenden europäischen Museen, unter anderem aus dem Pariser Louvre und dem British Museum. Einer der ausgestellten Bronzeköpfe ist eine Leihgabe der britischen Königin Elisabeth II., worauf der Kurator der Ausstellung Laurent Gorgerat besonders stolz ist. Er hat sich nach eigenen Angaben vorgenommen, dem von der Queen persönlich ausgestellten Leihvertrag einen ganz besonderen Platz zu widmen.

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Antikenmuseum Basel: «Glückliches Arabien? Mythos und Realität im Reich der Königin von Saba», bis 2. Juli 2017. Dank den neuen Öffnungszeiten ist donnerstags und freitags bis 22 Uhr Zeit für den Besuch; ab 19 Uhr ist der Eintritt gratis.

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