Die Performerin Stefanie Grubenmann zeigt in Zusammenarbeit mit dem Tonkünstler Patrick Becker «hauchnah» und zielt im Dunkeln nach Innen.
Die Performance beginnt mit einem Schirm, schwarz, aber von unten beleuchtet. Im Schirm seines Schimmerns werden die zehn Zuschauer in einen Raum und zu den zehn weit auseinandergerückten Sitzplätzen geführt. Der Schirm entfernt sich samt Träger und dann umhüllt uns absolute Dunkelheit. Man strengt die Augen an, sieht rein gar nichts und beginnt, den Raum mit den Ohren auszumessen.
Auf dem Trommelfell
Auch zu hören ist erst nichts, dann Atmosphärisches aus Wasser und Wind und ein bisschen Wettergrollen. Dies lullt ein, wäre da nicht die Wahrnehmungsgewohnheit, Übles im Dunkeln zu vermuten, die alle Sinne schärft. Dem Geräusch gesellen sich menschliche Stimmen bei, zwei, drei, sieben Stimmen aus unterschiedlichen Richtungen der Schwärze, plappernd, neckend, doch nur Intonation ohne Worte. Atemgeräusche, Stöhnen.
Auf der Netzhaut
Plötzlich – ein bisschen Licht. So wenig, dass den Augen nicht zu trauen ist. Diese glauben Menschenkörper zu sehen, weisse Beine und Arme, die auf der Netzhaut auch dann noch festsitzen, wenn das Licht schon längst wieder erloschen ist. Und noch bevor wir uns an dieses Schauen gewöhnen können, stellt sich das Schlussbild ein – unter blutroter Laterne etwas wie ein wogendes Urmeer aus Teppich mit Einnistung, aus der die Performerin entsteigt. Und so haben wir, als uns der Lichtschirm wieder hinausgeleitet, wenig gesehen, ein bisschen etwas gehört und doch allerhand erlebt, in dieser 45-minütigen Performance von Stefanie Grubenmann.
-
Theater Roxy, Muttenzerstrasse 6, Birsfelden.
Weitere Aufführungen: Fr/Sa/So, 10.-12. Februar, jeweils 19:30 Uhr und 21:00 Uhr.