Die Antwort auf die eine grosse Frage hat Cornelius Gurlitt, Sohn von Hitlers Kunsthändler, mit ins Grab genommen. Warum hat der alte verbitterte Mann seine aus 1400 Werken bestehende Kunstsammlung dem Kunstmuseum Bern vermacht? In der Dokufiktion «Gurlitts Schatten» von SRF weist der Sammler die entsprechende Frage des Notars mürrisch zurück: «Das muss ich Ihnen nicht sagen.»
Am Donnerstag öffnet im Kunstmuseum Bern unter dem Titel «‹Entartete Kunst› – beschlagnahmt und verkauft» die erste Ausstellung mit Werken aus der Sammlung; am Freitag folgt die Bundeskunsthalle Bonn, die das Thema «Raubkunst» ins Zentrum stellt. Es sind in der Öffentlichkeit also erstmals Werke aus der vieldiskutierten Sammlung zu sehen.
Aber auch die Hintergrundgeschichte fesselt nach wie vor: Der Filmemacher Stephan Zucker hat für SRF eine packende Dokufiktion gedreht, die sich auf eingängliche Art dem faszinierenden Kunstkrimi mit der seltsamen und schwer durchschaubaren Figur Cornelius Gurlitt im Zentrum annähert.
Prädikat sehenswert.
«Gurlitts Schatten», eine Dokufiktion von Stephan Zucker. Donnerstag, 20.05 Uhr auf SRF 1.