Das Komitee «Heb Sorg zum Glaibasel» hat eine Beschwerde gegen die Bewilligung für das Basel Tattoo 2013 eingereicht – ohne Wissen des Komitee-Zugpferdes Anita Lachenmeier. Die Organisatoren fühlen sich bestätigt: Die Gruppe wolle den Anlass verhindern.
Es ging eigentlich nur um Toiletten-Häuschen. Diese störten, weil sie Raum auf der Kaserne-Wiese wegnehmen würden. Das schränke während des einwöchigen Basel Tattoo den Freiraum für die Anwohner und deren Kinder ein. Das sei unfair, da diese im dichtbesiedelten Kleinbasel ohnhin zu wenig Grünflächen zur Verfügung hätten, monierte das Komitee «Heb Sorg zum Kleinbasel» – und ging vor einem Jahr mit einer Beschwerde gegen den Anlass vor.
Mit Erfolg: Anfang Jahr kam die Baurekurskommission zum Schluss, die Bewilligung für das letztjährige Tattoo 2012 sei nicht rechtmässig erteilt worden. Der Rekurs des Komitees gegen die Bewilligung wurde gutgeheissen. Doch die Freude währte nur kurz: Vor einer Woche wurde der Anlass trotzdem bewilligt. Mit der Auflage allerdings, kein Stückchen Rasen für sich beanspruchen zu dürfen. Das Team um Tattoo-Chef Erik Julliard konnte nach langem Warten mit Vorbereiten beginnen.
Lachenmeier weiss von nichts…
Und jetzt das: Das Basel Tattoo teilt heute Dienstagnachmittag mit, das Komitee «Heb Sorg zum Glaibasel» mit der grünen Grossrätin Anita Lachenmeier als Zugpferd habe nun erneut Beschwerde eingereicht – und das, obwohl in der neuen Bewilligung auf sämtliche Forderungen der Gruppe eingegangen worden sei.
Die Tattoo-Macher fühlen sich bestätigt: «Im Kern ging es den Rekurrierenden immer nur um die Verhinderung des Basel Tattoo», heisst es in der Mitteilung. Die Enttäuschung ist gross. Die Verwunderung auch – allerdings auf der anderen Seite: «Ich weiss von nichts», sagt Anita Lachemeier gegenüber der TagesWoche. «Wir waren zufrieden mit den neuen Auflagen. Wir haben unser Ziel erreicht.»
…doch ihr Name steht auf dem Rekurs
Aufklärung könnte in diesem Chaos nur der Staat geben, namentlich die zuständige Baurekurskommission. Doch da – Schweigen. «Anders als das Tattoo-Team nennen wir keine Namen», sagt Annatina Wirz. Doch es stimme, es sei eine Rekurs-Anmeldung mit vier Namen eingegangen, bestätigt sie.
Und siehe da: Auf dem Schreiben, das der TagesWoche vorliegt, stehen folgende vier Namen: Anita Lachenmeier, Thomas Mächler, Ruth Sutter und Irène Thiriet – aufgelistet als Vertreter des Komitees «Heb Sorg zum Glaibasel». Herrscht schlechte Kommunikation in der Protestgruppe? Und was bedeutet das für das weitere Vorgehen?
Denn noch ist der Rekurs nicht gültig. Bisher handelt es sich erst um eine Rekurs-Anmeldung, was fehlt ist eine Begründung.