Die «art you» präsentiert vom 20. bis am 23. September 2012 Werke von urbanen Künstlern. Diese setzen einen erfrischenden Kontrapunkt zur «arty fancy»-Fraktion.
Viel ist nicht los, an der «art you» im Ackermannshof an diesem Samstagabend. Es ist 19 Uhr, die Künstler selbst unterhalten sich beim DJ-Pult. Vereinzelte Kunstinteressierte begutachten deren Werke. Urbane Kunst, darum geht es bei «art you» – Weg von der Strasse, hinein in den Ausstellungsraum.
Das Basler Künstlerduo Jers&Aley präsentiert etwa ihr «zwei-auf-ein»-Graffiti. Je nachdem von welcher Seite man die Oberfläche betrachtet, sieht man zwei verschiedene Bilder. Das Werk wurde vom ursprünglichen Platz, den Wänden an der Bahnlinie nach Basel, an die Wand des Ausstelungsraumes verfrachtet.
Zwischen Giacometti und Giger
Auch der italienische Künstler Rae Martini verbreitete seine Kunst auf Wänden und gar Zügen. Seine Werke wirken wild, chaotisch und doch ziehen ihre kompositorischen Qualitäten das Betrachterauge unweigerlich an.
Viele der ausstellenden Künstler, darunter Bruno Santhino, Doppeldenk und Morten Andersen, bemalen Flächen. Eine augenscheinliche Ausnahme bildet das Basler Künstlerkollektiv Cicolupo. Aus Altmetall und Holz schaffen sie Plastiken, die an eine Mischung aus Alberto Giacometti und H.R. Giger erinnern.
Tin-Tin macht Uhren
Die «art you» wird hauptsächlich von Swatch gesponsert. Der Uhrenhersteller präsentiert an der Ausstellung drei Uhrendesigns, die vom französischen Tätowierer Tin-Tin mit seinem dynamischen Stil versehen wurden.
Wer genug vom Interpretieren minimalistischer Kunst hat, dem sei geraten, gleich im Ackermannshof einzukehren, denn die städtischen Künstler verschleiern nichts, sondern erfrischen mit Direktheit und Klarheit.