Weniger Gewinner bei den Swiss Art Awards

Nur noch zehn statt zwanzig Swiss Art Awards: Das Bundesamt für Kultur halbiert die Zahl der Preisträger, verteilt aber immer noch gleichviel Geld.

(Bild: Karen N. Gerig)

Nur noch zehn statt zwanzig Swiss Art Awards: Das Bundesamt für Kultur halbiert die Zahl der Preisträger, verteilt aber immer noch gleichviel Geld.

Die auffälligste Neuerung bei den diesjährigen Swiss Art Awards ist nicht die Architektur der Ausstellung, obwohl diese an der Medienkonferenz besonders herausgestrichen wurde. Nein, es ist die Grösse der Schau, die plötzlich überschaubar ist. Denn während bis anhin rund 70 Werke von Schweizer Kunstschaffenden ausgestellt wurden, sind es dieses Jahr nur noch 46.

Zehn davon hat das Bundesamt für Kultur mit einem Swiss Art Award ausgezeichnet – das ist die Hälfte der Preisträger der Vorjahre. Warum die Halbierung?

Man wolle die Aufmerksamkeit auf die Gewinner erhöhen, lautete das Argument der Vorsitzenden der Eidgenössischen Kunstkommission, Nadia Schneider Willen. «Bei zehn Namen hoffen wir sogar, dass die Leute sich diese merken können.» Dazu solle auch die Verkleinerung der Ausstellung beitragen. Tatsächlich litten die einzelnen Werke früher in der Schau darunter, dass sie zuwenig Platz erhielten.

Keine Verdoppelung der Preisgelder

Wer nun allerdings glaubt, die Halbierung der Gewinnerzahl resultiere in einer Verdoppelung der Preisgelder, der irrt. Die Kunstschaffenden bekommen wie bisher 25’000 Franken ausbezahlt. Allerdings erhalten neu diejenigen, die zwar ausstellen dürfen, aber keine Auszeichnung erhalten, 5000 Franken Aufwandsentschädigung.

Zurück zur Ausstellungsarchitektur, die ja wie erwähnt ebenfalls neu ist: Sie wurde heuer erstmals spezifisch für den Ort entwickelt. Der Ort, das ist das Untergeschoss der Messehalle 4. Kein besonders netter Ort, aber immer noch besser als die alte Halle, die vor zwei Jahren zum Glück dem Erdboden gleich gemacht wurde.

Diagonalarchitektur

Entwickelt hat das neue Konzept das Basler Architekturbüro Vécsey Schmidt in Zusammenarbeit mit Victoria Easton. Die Kojen ziehen sich diagonal angeordnet in zwei Reihen durch die Halle, von oben betrachtet sieht das aus, als wären sie ineinander verzahnt. Die Orientierung fällt so tatsächlich leichter als früher – doch wie schon erwähnt: Es gibt auch viel weniger zu sehen.

Dass die Zahl der Preisträger halbiert wurde, schlägt sich auch darin nieder, dass es gerade ein einziger Basler Künstler zu einer Auszeichnung gebracht hat: Emanuel Rossetti. In der Ausstellung trifft man aber noch auf einige weitere. Jan Kiefer zum Beispiel, Dominique Koch, Markus Schwander, Dunja Herzog, Fabio Marco Pirovino und Hannah Weinberger.

Alle Preisträger:

Kunst
!Mediengruppe Bitnik (Carmen Weisskopf, 1976, BL, Domagoj Smoljo, 1979, SG, leben und arbeiten in Zürich)
Vanessa Billy (1978, GE, lebt und arbeitet in Zürich)
Kim Seob Boninsegni (1974, TI, lebt und arbeitet in Genf)
Claudia Comte (1983, VD, lebt und arbeitet in Berlin)
Emilie Ding (1981, FR, lebt und arbeitet in Berlin)
Andreas Hochuli (1982, AG, lebt und arbeitet in Leipzig)
Emanuel Rossetti (1987, lebt in Basel)
Jules Spinatsch (1964, GR, lebt und arbeitet in Zürich)

Architektur
CKÖ (leben und arbeiten in Zürich)

Vermittlung
Emilie Bujès (1980, Frankreich und FR, lebt und arbeitet in Genf)

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