Am Mittwoch eröffnet die zehnte Ausgabe der «Art Basel Miami Beach». Basler sucht man dort allerdings (fast) vergebens.
Während wir hier frieren, sitzt Hans-Peter Wessels bei warmen 25 Grad in der Sonne von Miami. Der Basler Regierungsrat ist aber nicht zum Vergnügen dort, sondern hat mit Miamis Bürgermeisterin Matti Herrera Bower eine Städtepartnerschaft geschlossen. Die Partnerschaft soll den Kulturbereich, aber auch Wirtschaft, Handel, Bildung und Forschung umfassen.
Dass dies jetzt geschieht, hat seinen Grund: Am Mittwochabend eröffnet in Miami Beach die zehnte Ausgabe der «Art Basel Miami Beach»: Der Name Basel ist für eine kurze Zeit in aller Munde. An den Messehallen prangt er, auf den Katalogen, auf Fahnen. Doch ist es ein Label, nicht die Stadt, an das die Leute dabei denken. Daran wird auch die Städtepartnerschaft nichts ändern.
In den Messehallen selbst ist Basel nicht präsent. Zwar werden über 260 Galerien aus aller Welt hier in den nächsten fünf Tagen Kunsthighlights präsentieren. Aus Basel jedoch ist keine Galerie dabei – im Gegensatz zu acht Zürcher Galeristen, von Hauser & Wirth bis Eva Presenhuber. Gross anders war das nie, wenn auch in den ersten Jahren der Messe ein paar Basler ihr Glück dort versuchten. Dort der Ertrag war zu gering, die Kosten für Transport oder Versicherungen zu hoch; der Flug über den grossen Teich lohnte sich schlicht nicht. Wer auf keinen festen Kundenstamm in den USA zählen kann, der braucht am Strand von Miami nicht anzutanzen.
Auch an den acht (!) Nebenmessen ist kaum ein Basler vetreten. Fredy Hadorn hat mit «Lichtfeld» einen Stand an der «Scope» auf sicher, und er bringt auch Basler Künstler mit. Sonst aber herrscht Flaute, die Basler bleiben lieber in Europa – Städtepartnerschaft hin oder her. Ausser als Besucher, da fährt manch einer gerne hin. Im Dezember noch einmal kurz Wärme tanken und dazu etwas Kunst konsumieren, das klingt auch wirklich nicht schlecht.