Wurde bei der Betriebsanalyse des Kunstmuseums der Bock zum Gärtner gemacht?

Die Basler Regierung beauftragte mit dem Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG einen Museumssponsor mit der Betriebsanalyse des Kunstmuseums. Das Museum und das Präsidialdepartement bekunden keine Probleme damit.

Die Basler Regierung hat einen Museumssponsor mit der Betriebsanalyse des Hauses betraut.

SP-Grossrat Claudio Miozzari gibt sich in einem Tweet «einigermassen konsterniert». Er spricht den Umstand an, dass die Regierung mit der KPMG eine Firma mit der Betriebsanalyse für das Kunstmuseum Basel beauftragt hat, die auf der Sponsorenliste des Hauses aufgeführt ist. Miozzari spricht von einem «fehlenden Bewusstsein für (Public Corporate) Governance».

Das Kunstmuseum Basel bestätigt: «Die KPMG sponsert seit 2016 jährlich eine Ausstellung», teilt die Medienstelle auf Anfrage mit. 2018 war es die Ausstellung mit Papierarbeiten von Maria Lassnig, 2019 wird es eine Ausstellung mit Werken von William Kentridge sein.

KPMG wurde 2017 mit der Betriebsanalyse beauftragt, also zu einem Zeitpunkt, als das Unternehmen bereits als Sponsor mit dem Museum verbunden war.

Die Betroffenen beschwichtigen

Das Museum beteuert, dass der Sponsoringvertrag keinen Einfluss auf die Betriebsanalyse gehabt habe. Beim Präsidialdepartement klingt es ähnlich: Man habe vom Sponsorenverhältnis gewusst und den Sachverhalt sorgfältig abgeklärt, antwortet Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann auf eine Anfrage der TagesWoche.

Und: «Der Schlussbericht der Betriebsanalyse zeigt in aller Klarheit ungeschönt und unbefangen auf, wo Handlungsbedarf besteht und welche Entwicklungen im Betrieb des Kunstmuseums anstehen.»

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