Wie keine andere Zahl haben uns 2015 die 80 Millionen Franken beschäftigt, die das Baselbiet aus dem Stadtkanton erhalten soll. Der Zustupf ist auf gutem Weg, aber was wäre mit 80 Millionen Franken eigentlich alles sonst so möglich?
Wir haben andere Themen des Jahres in Verbindung gesetzt mit den 80 Millionen und etwas gerechnet. Viel Vergnügen beim Ausflug ins Reich von Hätte-wäre-könnte.
Ein Embolo ist fantastisch, zweizweidrittel sind 80 Millionen
Was für ein Sturm! Da wäre der eine oder andere Gegner sicherlich erschrocken. (Bild: DOMINIK BAUR)
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Juwel des FC Basels die Schuhe für einen neuen Verein schnürt. Der Abgang wird für den FCB ein lautes Klingeln der Kasse auslösen. Geht der Stürmer in die Premier League, sind 30 Millionen Franken keine fantastische Zahl, wie Sportredaktor Christoph Kieslich erklärte. Der Rest ist rechnen.
80 Millionen und wir plätteln auch das Joggeli – 14-mal
Die Innenstadt von Basel erstrahlt an der Gerbergasse in neuem Gewand. Die Verschönerung durch Quarzsandstein-Platten könnte mit der Umleitung des BL-Zustupfs erst der Anfang sein. 80 Millionen Franken und das Bau- und Verkehrsdepartement könnte gleich noch 14 Fussballfelder verschönern. Ein langer Spaziergang.
Hoch mit der Schranke für die Nachbarn
Geld ist ja nicht gerade ein persönliches Geschenk, aber selbst als Investment betrachtet auch sehr unpersönlich. Der Zustupf ans Baselbiet hätte auch in Dienstleistungsform erbracht werden können – Parkzeit in der Stadt beispielsweise. 684 Tage lang könnte man Parkhäuser in Basel-Stadt mieten. Alle. Mit. Jedem. Einzelnen. Parkplatz. Zwei positive Folgen hätte es gehabt: Die verkehrsfreie Innenstadt wäre kein Argument für das Ladensterben mehr und die Nachbarn im Norden hätten weniger Stau auf ihren Strassen. Ja, wir meinen die Einkaufstouristen.
Kultur geht auch!
Kultursubventionen sind nicht unumstritten bei den Nachbarn (ja, das ist die Untertreibung des Jahres). «Investitionen sollen sich lohnen, Festes nach sich ziehen – kein Geschwurbel», hört man Kritiker poltern. Die Antwort heisst: Schaffe, schaffe, Zustupf umleiten und Kunstmuseum bauen. 4/5 des Erweiterungsbaus wären finanziert, würden die 80 Millionen Franken in handfeste Kultur umgeleitet. Kunst zum Anfassen und Anschauen:
Apropos…
Basel ist ja um eine Attraktion ärmer: «Nafea» von Paul Gauguin wurde verkauft. Zum stolzen Preis von 300 Millionen (zumindest hält sich die Zahl hartnäckig). Der Verlust hätte mit einer Investition von 80 Millionen auch weniger herb ausfallen können – etwa so:
Mit 80 Millionen wäre sogar was hängen geblieben von «Nafea», rund ein Viertel (oder genauer: 26.66667 Prozent). (Bild: ENNIO LEANZA/Keystone; Bearbeitung: Hans-Jörg Walter)
«Festhalten Chewie!» Basel beglückt jedes Kind – 18-mal
Es ist ein Kassen-Schlager, der neue «Star Wars»-Film und spätestens seit dem Schwerpunkt der TagesWoche zum Thema ist klar: Es geht um mehr als einen Kinofilm. Im Sternenkrieg wäre Basel-Stadt mit 80 Millionen Franken zum Imperium aufgestiegen: Sagenhafte 447’000 Raumschiffe stark. Ja, Lego. Aber hey: Die Lego-Version wäre erstens weniger martialisch gewesen, zweitens hätte Basel jedes Kind auf dem Kantonsgebiet (24’190, bis 14 Jahre) nicht mit einem, nicht mit zwei, sondern mit ganzen 18 «Millennium Falcon» beschenken können. Möge die Macht bis zum Ende der Flotte mit Ihnen sein:
(Ja, es sind genau 447’000.)
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Und was schwebt Ihnen so vor aus dem Reich von Hätte-wäre-könnte? Wir freuen uns auf Ihre Rechnung.