Wie angekündigt haben heute die Anwohnerinnen und Anwohner der Amerbachstrasse ihre Petition «Schutz der Wohnquartiere vor Ausweitung des Sexgewerbes» übergeben. Sie überreichten das von über 400 Personen unterschriebene Begehren an die Präsidentin der Petitionskommission, Brigitta Gerber.
Es gehe ihnen nicht darum, Moralapostel zu spielen, werden die Anwohnerinnen und Anwohner der Amerbachstrasse nicht müde zu betonen. Vielmehr wollten sie «die Zerstörung einer bis jetzt gut funktionierenden Wohnstrasse stoppen». In der Amerbachstrasse hat sich das Rotlicht-Milieu in den letzten Jahren breitgemacht (die TagesWoche berichtete).
Freierverkehr und zwielichtige Spelunken
Für Immissionen sorgt nicht zuletzt der Suchverkehr der Freier in der Strasse. Belästigt fühlen sich die Quartierbewohner aber auch durch in ihren Augen zwielichtige Spelunken, die sich im Gefolge der Sexbetriebe niedergelassen haben.
Mehr als 400 Unterschriften brachten sie zusammen, heute überreichten sie die Box mit den Petitionsbögen an Brigitta Gerber, die die grossrätliche Petitionskommission präsidiert.
Die Amerbachstrassen-Anwohner wollen Sexarbeit als Teil unserer Gesellschaft akzeptieren und die Prostitution als Gewerbe zu anerkennen. Dies schafft die Grundlage um dieses Gewerbe entsprechenden Regeln zu unterstellen.
Behörden sehen keinen Handlungsbedarf
Der Runde Tisch mit Polizei, Justiz, Stadtentwicklung, Stadtteilsekretariat Kleinbasel und Anwohnern habe gezeigt, dass die bestehenden gesetzlichen Grundlagen nicht genügen, um der Problematik Herr zu werden, schreibt die Anwohnergruppe in ihrer Pressemitteilung.
Ob die Petition die gewünschte Wirkung zeitigen wird, lässt sich derzeit nicht sagen. Die Behörden sehen keinen akuten Handlungsbedarf, da die Zahl der Sexbetriebe in Basel seit Jahren stabil sei. Dass sich der Grosse Rat mit dem Thema befassen muss, bewirkt sie auf jeden Fall.