Angelo Gallina steigt für die FDP in den Ring

Überraschung bei den kommenden Grossratswahlen: Der Boxtrainer Angelo Gallina kandidiert auf der Liste der FDP. Er wolle nun politisch mehr bewegen können, sagt der 48-Jährige.

Will nun für die FDP in den Grossen Rat: Angelo Gallina.

(Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Überraschung bei den kommenden Grossratswahlen: Der Boxtrainer Angelo Gallina kandidiert auf der Liste der FDP. Er wolle nun politisch mehr bewegen können, sagt der 48-Jährige.

Die Basler FDP darf für die kommenden Grossratswahlen im Herbst auf prominente Unterstützung zählen: Im Wahlkreis Kleinbasel kandidiert Angelo Gallina für die Partei. Der 48-Jährige ist Präsident des Boxclubs Basel und machte in den letzten Wochen als Trainer von Arnold Gjergjaj Schlagzeilen, der am Samstag in London gegen den ehemaligen Weltmeister David Haye scheiterte.

«Als Basler möchte ich mich für Basel einsetzen», bestätigt Gallina seine Kandidatur gegenüber der TagesWoche. Gallina hat zuerst eine Lehre als Mechaniker absolviert, dann die Matur nachgeholt und klinische Psychologie studiert. Seine Mutter ist Kroatin, der Vater Italiener. Auf die Frage, wieso er sich ausgerechnet für die FDP entschieden habe, sagt er: «Die liberalen Werte der FDP waren bei meiner Entscheidung zentral. Ausserdem entspricht die Partei mir am meisten wegen meines KMU-Hintergrunds.» Er sei in der FDP aber «wohl schon mehr dem linken als rechten Flügel zuzuordnen».

Seine Schwerpunkte sieht Gallina bei einer allfälligen Wahl am 23. Oktober bei den Themen «Förderung des Kleingewerbes», Bildung, Sport und Kultur. «Ich möchte mich mit meinem multikulturellen Hintergrund für KMU einsetzen, wo tüchtige Leute mit Migrationshintergrund wirken», sagt er.

Gallina ging auf FDP zu

Dass Gallina nun in die Politik will, mag viele erstaunen, für ihn ist es aber die «logische Konsequenz»: «Ich engagiere mich ja schon seit Langem im Verein Kulturstadt Jetzt oder für die Weiterentwicklung des Kasernen-Areals. Mit meiner Grossratskandidatur möchte ich nun mehr politisch bewegen können.»

FDP-Präsident Luca Urgese zeigt sich erfreut über den prominenten Zugang in seiner Partei. Überzeugungsarbeit war bei Gallina offenbar nicht nötig. Man sei nicht aktiv auf ihn zugegangen, er habe sich selber über die FDP informiert, sagt Urgese: «Es ist schön, dass er sich für uns entschieden hat. Wir hoffen, dass sich seine Bekanntheit auf das Wahlergebnis widerspiegeln wird.»

Die FDP hat ihre 99 Kandidatinnen und Kandidaten für den Grossen Rat an der Parteiversammlung am Montagabend verabschiedet (Bettingen nominiert separat). Frauen sollen auf allen Listen zuerst aufgeführt werden, da die FDP derzeit als einzige Fraktion im Grossen Rat (13 Mitglieder) ohne Frau dasteht.

Das Motto der Partei für die Wahlen lautet: #mehrBS. Denselben Slogan hat allerdings auch die SP (#mehrbasel). Urgese spricht von einem «schönen Zufall». «So können wir gut die Unterschiede zwischen den beiden Parteien aufzeigen. Die SP versteht unter mehr Basel nämlich mehr Staatsausgaben, wir mehr Effizienz pro Steuerfranken.»

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