Der Kampf der Basler Taxifahrer gegen UberPop erreicht einen hässlichen Tiefpunkt: In der Nacht auf Samstag gingen an der Heuwaage 20 Taxi-Chauffeure verbal auf einzelne Uber-Fahrer los. Die Polizei löste die «Aktion» auf und begab sich daraufhin auf die Suche nach mutmasslichen Uber-Fahrern.
Auffällig viele Taxis sichtete die Polizei Freitag Nacht in der Steinentorstrasse. Grund für die aussergewöhnliche Ansammlung war, dass Taxi-Chauffeure potenzielle Uber-Fahrer einkesselten. Drei Polizisten beobachteten, wie «circa zwanzig Taxifahrer um einen Autolenker standen und ihn anbrüllten», so die Medienmitteilung des Justiz- und Sicherheitsdepartements.
Die Polizei löste die «Aktion», wie es die Taxifahrer nannten, auf. Auf der sicheren Seite waren die Uber-Fahrer damit jedoch nicht: Aufgrund des Verdachts auf illegalen berufsmässigen Personentransport, wie er von Taxi-Chauffeuren reklamiert wurde, entschlossen sich die Polizisten, eine spontane Verkehrskontrolle durchzuführen. Sie kontrollierten vier Fahrzeuge, dabei gingen ihnen drei mutmassliche Uber-Fahrer ins Netz. Ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird, ist noch unklar.
Die «bz Basel» nennt den Vorfall am Montag «eine Art Treibjagd». Taxifahrerin Cindy Schütz sagte gegenüber der Zeitung: «Die Polizisten positionierten sich an verschiedenen Orten, so dass wir ihnen Uber-Fahrer direkt in die Hände spielen konnten.»
Das Justiz- und Sicherheitsdepartement wehrt sich gegen diese Aussagen. Man habe nicht mit Privaten zusammengearbeitet. Und eine Treibjagd «hätte die Kantonspolizei in keiner Weise geduldet und allenfalls gar geahndet».
Ob Treibjagd oder nicht: Der Vorfall zeigt einmal mehr, dass die Situation zwischen Taxifahrern und Uber zu eskalieren droht. Präventiv könne die Polizei nichts machen, ausser ihre Arbeit, lässt das Departement verlauten. Es ist also an der Regierung, UberPop aus der Grauzone zu holen und endgültig den Gesetzen zu unterstellen, die für die Taxizentralen schon seit jeher gelten.