Neben dem Sportmuseum und der Jugendkultur sind auch der Zolli sowie das Theater Basel von den Sparmassnahmen 2015–2017 betroffen. Die Skulpturhalle muss gar ganz schliessen.
1,15 Millionen Franken sind es, die im Rahmen des Entlastungspakets 2015–17 im Bereich der Kultur gespart werden sollen. Bereits bekannt war, dass das Subventionsverhältnis mit dem Sportmuseum ab 2016 beendet werden soll.
Ebenfalls hält die Regierung am Entscheid fest, die Jugendkulturpauschale ab 2015 um 50’000 Franken auf jährlich 150’000 Franken zu kürzen. Dieser Beschluss ist in der Finanzkommission allerdings umstritten – konkret stellt diese den Antrag, auf diese Kürzung zu verzichten. Regierungspräsident Guy Morin jedoch zeigt sich im Interview (folgt online noch) zuversichtlich, die Kürzung bei der Beratung im Grossen Rat durchbringen zu können. Die Budgetsitzung ist für diese Woche traktandiert.
Erste Reaktionen zu den Einsparungen
Wie die Jugendkulturpauschale hat auch die Streichung der Subventionen fürs Sportmuseum bereits für Reaktionen gesorgt. Kulturstadt Jetzt etwa kann laut einer Medienmitteilung «überhaupt nicht verstehen, wieso die ohnehin gering ausgestatteten Bereiche Jugend- und Sportkultur als erstes zusammengestrichen werden». Man lehne «dies dezidiert ab und fordert, dass die etablierten und hoch dotierten Institutionen einen Beitrag von insgesamt 200’000 Franken an die Entlastung des Kulturbudgets zu leisten haben».
Minus 750’000 bei Zoo und Theater
Drei höher subventionierte Institutionen werden allerdings tatsächlich Beiträge leisten. Der Zolli Basel wird auf 450’000 Franken verzichten müssen (bisher 1,45 Millionen Franken). Die Regierung begründet diese Kürzung damit, der Zoo sei wirtschaftlich rentabel und verfüge über ausreichende Reserven und Drittmittel. Er habe somit «im strengen Sinn nicht Bedarf nach bzw. Anspruch auf eine Finanzhilfe».
Als hochsubventionierte Institution muss das Theater Basel ab 2017 auf 300’000 Franken verzichten. Allerdings werden sie diese Kürzung kaum merken, ist Guy Morin überzeugt: Durch die Sanierung würden die 300’000 Franken frei, weil der Energieverbrauch durch bauliche Massnahmen drastisch sinken werde. Das Theater werde in «seiner Betriebsfähigkeit durch diese Massnahme in keiner Weise beeinträchtigt».
Skulpturen wandern ins Depot
Einschneidend könnte die letzte Sparmassnahme im Kulturbereich sein: Die Skulpturhalle soll vorübergehend geschlossen werden, damit werden 200’000 Franken gespart. Vorübergehend deshalb, weil die Bestände ins Antikenmuseum zügeln sollen, sobald dieses in den Berri-Bau (heutiges Naturhistorisches Museum) umgezogen sein wird. Dies wird allerdings noch einige Jahre dauern.
In einer ersten Reaktion schreibt Andrea Bignasca, der Direktor des Antikenmuseums: «Wir werden in den nächsten Wochen prüfen, was dieser Sparbeschluss für unsere beiden Häuser konkret bedeutet. Der interne Spielraum ist sehr begrenzt, deshalb sind wir bereits seit Jahren auf erhebliche Drittmittel für unsere Programme angewiesen.» Laut Guy Morin ist es denn auch tatsächlich möglich, dass wegen der temporären Schliessung der Skulpturhalle auch mindestens eine Entlassung ausgesprochen werden müsse – die Einzige im Kulturbereich im Zuge dieser Sparmassnahmen.