Baden nur bis zur Grenze

Zur Badesaison 2016 soll der Rheinuferweg zwischen dem St. Johannspark und Hüningue eröffnet werden, die Arbeiten kommen zügig voran. Gebadet werden darf dereinst jedoch nur bis zur Landesgrenze.

Wer über die Grenze schwimmt, risikiert eine Busse. (Bild: Kanton Basel-Stadt)

Zur Badesaison 2016 soll der Rheinuferweg zwischen dem St. Johannspark und Hüningue eröffnet werden, die Arbeiten kommen zügig voran. Gebadet werden darf dereinst jedoch nur bis zur Landesgrenze.

Bis zur Badesaison 2016 soll es so weit sein: Velofahrerinnen und Fussgänger werden vom St. Johannspark dem Rheinbord entlang bis zur Dreiländerbrücke fahren und spazieren können. Gebaut werden auch mehrere Einsteigestellen für Schwimmer. Eine Besichtigung der Baustelle zeigt, dass die Arbeiten auf Schweizer Seite vorankommen. «Im Frühjahr 2016 werden die Arbeiten abgeschlossen sein», verspricht Rodolfo Lardi, Gesamtprojektleiter des Tiefbauamts vom Kanton Basel-Stadt.

Die Eröffnung wurde bereits mehrere Male verschoben. Nach schwierigen Verhandlungen mit der Novartis über die Gestaltung des Uferbords verzögerte auch der Rekurs eines unterlegenen Baumeisters die Bauarbeiten. Zuletzt wurde bekannt, dass die Sanierung des Lindan-Geländes die Arbeiten auf französischer Seite behindert. Seit November wird auf Schweizer Seite nun gebaut, im September sollen auch in Frankreich die Bagger auffahren.

An der Grenze ist Schluss

Schwierigkeiten bereitete den Planern offenbar, dass es sich bei dem Projekt Rheinuferweg um zwei Projekte handelt. Das Projekt «Undine» umfasst die Arbeiten bis zur Landesgrenze, das Projekt «Voie Verte» jene auf der französischen Seite. Die Planer von «Undine» versuchten zwar, einen harten Schnitt an der Landesgrenze zu vermeiden, indem einige auslaufende Mauern von der Schweizer Seite über die Grenze gezogen werden. Doch alleine für die wenigen Meter Mauer war einiges an Überzeugungsarbeit notwendig, wie aus dem Tiefbauamt zu vernehmen ist.

Erschwerend sind in Frankreich die Uferböschungen und Gewässer direkt der Landesregierung unterstellt, während die Departemente und Gemeinden für die Gestaltung der Verkehrsysteme zuständig sind. Und für die Landesregierung in Paris ist der Schutz des Ufers offenbar so wichtig, dass der am Wasser verlaufende Fussgängerweg an der Grenze enden wird. Eine Treppe verbindet ihn dann auf französischer Seite mit dem oberen Weg, auf welchem Radfahrer verkehren.

Badeverbot in Frankreich

Auch für Badende hat der Spass am Rheinuferweg seine Grenzen: So werden auf schweizerischem Boden zwei breite Treppen und mehrere Leitern für die Badenden installiert. Ab der Landesgrenze gelte aber ein Badeverbot, wie Lardi erklärt. Jacques Romon von der Gemeinde Huningue bestätigt dies gegenüber der TagesWoche. In Frankreich müssen alle öffentlichen Badestrände beaufsichtigt werden. Und weil die Aufsicht nicht vorgesehen ist, wird das Badeverbot auch nach dem Bau des Uferwegs Bestand haben. Wer trotzdem bade, riskiere eine Busse, so Romon. Ob dieses Verbot auch durchsetzbar ist, wird sich im Sommer 2016 zeigen.

Arbeiten am Autobahnanschluss Rheinhafen kommen voran
Auch die Arbeiten am neuen Autobahnhalbanschluss Basel-Rheinhafen kommen voran. Der Anschluss soll dereinst eine direkte Verbindung vom Hafenareal auf die A2 in Richtung Schweiz ermöglichen. Er führt von der Badenstrasse direkt auf die Wiesebrücke und soll Kleinhüningen vom Schwerverkehr entlasten. Derzeit werden die ersten Betonelemente des Brückenkörpers hinter dem Stücki-Areal gegossen. Der Autobahnanschluss soll im August 2015 in Betrieb genommen werden.

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