Der zweite Wahlgang ist entschieden: Basel-Stadt will Kontinuität im Regierungsrat und bestätigt die beiden Bisherigen Hans-Peter Wessels und Baschi Dürr im Amt. Die Regierung bleibt damit Rot-Grün.
Basel hat entschieden – an den Machtverhältnissen soll sich nichts ändern: Die beiden bisherigen Regierungsräte Hans-Peter Wessels (SP) und Baschi Dürr (FDP) schaffen die Wiederwahl. Wessels erreichte 26’155 Stimmen, Dürr 22’906 Stimmen.
Dürrs Konkurrentin Heidi Mück (BastA!) machte 21’072 Stimmen – 1834 Stimmen weniger als Dürr (im 1. Wahlgang betrug die Differenz noch 3000 Stimmen). Heidi Mück holte in Basel-Stadt aber mehr Stimmen als Dürr. Sie erreichte 19’073 Stimmen, Dürr 18’546 Stimmen. In Riehen hat Dürr jedoch die Nase vorn mit 4058 Stimmen (Mück 1930 Stimmen).
Ein beachtliches Resultat machte auch Lorenz Nägelin. Der SVP-Mann erhielt 19’084 Stimmen. Wären aber nur Riehen und Bettingen ausschlaggebend, wäre Nägelin nun Regierungsrat.
Mück zeigt sich nicht enttäuscht
Heidi Mück meint zu ihrem beachtlichen Resultat:
«Ich muss nun natürlich zuerst in mich gehen, um zu schauen, wie es mir wirklich geht. Aber meine erste Reaktion ist nicht die grosse Enttäuschung. Ich komme erhobenen Hauptes aus diesem Wahlkampf, habe mich nie verbogen, bin immer für meine Ideale eingestanden. Ich bin nun vor allem einmal froh, dass der Wahlkampf vorbei ist. Die widerliche Kampagne in der letzten Woche, die hat doch an meiner Substanz gezehrt.»
Ein lachender Wessels verspricht neue Prioritäten
Hans-Peter Wessels hat im 2. Wahlgang die meisten Stimmen geholt:
«Es hat sich einmal mehr bewahrheitet, dass sich die Reihenfolge der Kandidaten nicht verändert im zweiten Wahlgang. Für uns ist es ein hervorragendes Resultat. Es ist ein deutliches Zeichen , dass die Basler Bevölkerung Kontinuität will. Dass sie will, dass es so weitergeht wie in den letzten Jahren.»
Wessels kündigt gleichwohl eine Verschiebung zumindest seiner eigenen Prioritäten an. Er wolle sich künftig verstärkt für günstiges Wohnen einsetzen.
Die neue Regierungspräsidentin war ja eigentlich schon gewählt
Basels neue Regierungspräsidentin ist – wie erwartet – Elisabeth Ackermann (Grüne). Ackermann erreichte gemäss Schlussresultat 31’634 Stimmen. Sie schaffte den Sprung in die Regierung bereits beim ersten Wahlgang. Nach dem Rückzug von Baschi Dürr fürs Präsidium war ihre Wahl als Nachfolgerin von Guy Morin nur noch Formsache.
Ackermann meint zu ihrer Wahl:
«Ich freue mich sehr über meine Wahl, obwohl es ja mit den 3500 Stimmen mehr und nach dem Rückzug von Baschi Dürr eigentlich schon nach dem 1. Wahlgang entschieden war. Besonders freuen mich die über 31’000 Stimmen, was deutlich über dem absoluten Mehr liegt.»
Jetzt werde erstmal gefeiert – und dann stehen Ferien mit der Familie an, bevor es im Februar im neuen Amt los geht.
«Zuerst werde ich mich einarbeiten, alles genau anschauen und die Schnittstellen zu den Departementen suchen. Und dann werde ich umsetzen, was ich im Wahlkampf angekündigt habe. Das heisst, ich werde prüfen, ob man die Fachstelle Gleichstellung für Behinderte nicht wieder einführen soll, eine Städtepartnerschaft mit einer südeuropäischen Stadt aufgleisen soll – und ganz allgemein die Zusammenarbeit zwischen Schweizer Städten intensivieren soll.»
Die Wahlbeteiligung lag 4 Prozent höher als im 1. Wahlgang
Bei den Regierungsratswahlen vom 23. Oktober konnten nur fünf von sieben Sitzen besetzt werden. Bestätigt in ihrem Amt wurden die Bisherigen Eva Herzog (SP), Christoph Brutschin (SP) und Lukas Engelberger (CVP).
Auf Anhieb in die Regierung schafften es zudem die Neulinge Conradin Cramer (LDP) und – zur Überraschung vieler – Elisabeth Ackermann (Grüne). Weder Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels noch Sicherheitsdirektor Baschi Dürr erreichten damals das absolute Mehr.
Die Wahlbeteiligung für den Regierungsrat liegt bei 48,2 Prozent, was vier Prozent mehr als im ersten Wahlgang ist. Bei der Präsidiumswahl beteiligten sich 46,4 Prozent der Wählenden.