Basel hat einige Schrauben locker

Eine schräge Sache beschäftigt die Mitarbeiter des Tiefbauamtes: Unbekannte lockern seit einigen Wochen Schrauben von Verkehrsschildern in allen Quartieren – und verursachen so Materialkosten von über 5000 Franken im Jahr.

Da hat es jemand auf Schrauben angesehen. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Eine schräge Sache beschäftigt die Mitarbeiter des Tiefbauamtes: Unbekannte lockern seit einigen Wochen Schrauben von Verkehrsschildern in allen Quartieren – und verursachen so Materialkosten von über 5000 Franken im Jahr.

«Nachtbuben-Streiche» seien es, glaubt André Frauchiger vom Tiefbauamt. Anders kann er sich nicht erklären, was da in sämtlichen Quartieren der Stadt seit längerer Zeit vor sich geht: Unbekannte lockern in Nacht-und-Nebel-Aktionen Schrauben, mit denen fixe Verkehrssignalisationen am Boden befestigt sind. In einigen Fällen lassen sie die Schrauben nicht liegen, sondern packen diese ein. Warum? Weil sie Schrauben brauchen, sich aber keine leisten können aus dem Baumarkt? Es ist ein Rätsel. Eines, das viel Arbeit macht.

Entprechend häufig sind Mitarbeiter des Tiefbauamtes damit beschäftigt, Schilder wieder in der Halterung festzuschrauben. 7500 Messingschrauben müssen jährlich ersetzt werden. Beim Preis von 67 Rappen pro Schraube kostet das 5025 Franken im Jahr – nur für das Material.

Steuerzahler kommen für Schäden auf

Die Schilder baumeln so lange auf der Strasse herum, bis Anwohner bei der Allmendverwaltung anrufen oder zuständige Mitarbeiter den Schaden selber entdecken. Da die Stangen über Einsteckrohre im Boden verfügen, fallen sie nur selten um. Und weil das Phänomen häufiger vorkommt, als den Zuständigen lieb ist, erstatten sie nur bei grösseren Schäden Anzeige gegen Unbekannt. Der Erfolg bleibt allerdings meistens aus: Die Vandalen sind oft über alle Berge, wenn die schrägen Tafeln bemerkt werden. Und nur selten rufen Augenzeugen sofort bei der Polizei an.

Im vergangenen Jahr mussten für Vandalenschäden an öffentlichen Einrichtungen auf der Strasse in der Stadt insgesamt rund 360 000 Franken aufgewendet werden. Knapp ein Fünftel konnte den Verursachern in Rechnung gestellt werden. Der Rest geht auf Kosten der Steuerzahler.

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