Die Basler Polizei soll sieben Teslas erhalten. Das hat das Justiz- und Sicherheitsdepartement Anfang März entschieden, wie dem «Kantonsblatt» zu entnehmen ist. Die trendigen Elektroautos mit umstrittener CO₂-Bilanz sollen als «Alarmpikett-Fahrzeuge» eingesetzt werden – eine Investition im Wert von rund einer Million Franken. Eingekauft wird bei der Firma Force Pro B.V. in den Niederlanden.
Bei der Basler SVP läuten sofort die Alarmglocken, gibt es doch noch überhaupt «keine eigentlichen Teslas in Polizeiausführung», wie die Partei in einer Mitteilung bemängelt. Und dann noch der «sehr hohe Preis» für eine Anschaffung, die noch nicht mal ausgeschrieben wurde!
Im Kantonsblatt heisst es dazu: «Die Anforderungen (Kriterien und Vorgaben), welche an ein Alarmpikett-Fahrzeug der Kantonspolizei gestellt werden, kann derzeit nur ein Anbieter auf dem Markt erfüllen.» Dass derzeit noch gar kein Tesla-Modell für Polizeieinsätze parat sei, sieht man laut SVP in Luxemburg. Dort habe die Polizei bereits 2017 zwei Teslas beschafft, müsse jedoch noch immer auf die Abnahme der zuständigen Technikkommission warten.
Die Regierung wird zur Kritik demnächst Stellung nehmen müssen. SVP-Grossrat Felix Wehrli reicht nämlich eine Interpellation ein. Darin will er unter anderem wissen, welche «derart wichtigen Anforderungen» an ein Alarmpikett-Fahrzeug der Kantonspolizei einzig ein Tesla erfüllen könne und ob es nicht auch günstigere Fahrzeuge anderer Anbieter gebe, «allenfalls ohne Elektro- oder Hybridantrieb».
Tesla soll günstiger sein als die alten Diesel-Kombis
Das JSD selbst gibt in einem am Freitag nachgereichten Kommuniqué weitere Details zur Bestellung bekannt. Demnach steht das Tesla-Modell X-100D auf der Einkaufsliste. Die Luxemburger Polizei hatte sich das Modell S zugelegt.
In Basel soll der Tesla X-100D die alten Diesel-Kombifahrzeuge ersetzen. Das Modell erfülle als «Alarmpikett-Fahrzeug» auch die Anforderungen, um die «im kantonalen Legislaturplan 2017-21 punkto Umweltschutz angestrebte Vorbildfunktion der Verwaltung» wahrzunehmen. Das hätten eine «gründliche Abklärung und Praxistests» gezeigt. «Grosse Vorteile» des Tesla X sieht das JSD zudem bei Stauraum, Nutzlast und Fahrleistung.
Die hohen Anschaffungskosten erachtet das JSD als gerechtfertigt, da Betrieb und Unterhalt viel tiefer seien und die Gesamtkosten darum im Vergleich zu den bisher eingesetzten Autos günstiger ausfalle. Für den Strom sorgen übrigens die IWB mit je zwei Ladestationen in den Polizeiwachen Kannenfeld und Clara sowie im Zeughaus.