Basler Regierung: Prämien steigen zu stark an

Das Bundesamt für Gesundheit kündigt für Basel-Stadt eine Prämienerhöhung um 4 Prozent an. Nach Ansicht der Basler Regierung ist das zu viel. Die für die Grundversicherung relevanten Gesundheitskosten seien in Basel nur um 1,4 Prozent gestiegen.

Die Basler Regierung kritisiert: Die Krankenkassenprämien steigen in Basel stärker an als die Gesundheitskosten.

(Bild: Hans-Jörg Walter)

Das Bundesamt für Gesundheit kündigt für Basel-Stadt eine Prämienerhöhung um 4 Prozent an. Nach Ansicht der Basler Regierung ist das zu viel. Die für die Grundversicherung relevanten Gesundheitskosten seien in Basel nur um 1,4 Prozent gestiegen.

Die hohen Krankenkassenprämien sind eines der Hauptprobleme, welche die Basler Bevölkerung bewegen. Das ging aus der Wahlumfrage von TagesWoche und «bz Basel» hervor. Für entsprechend viel Aufmerksamkeit sorgte die Mitteilung des Bundesamts für Gesundheit, dass die Krankenkassenprämien 2017 in Basel-Stadt um 4 Prozent steigen werden.

Das ist nach Auffassung der Basler Regierung zu viel, wie sie in einer Medienmitteilung schreibt. Die Exekutive hat zeitgleich mit der Ankündigung der Prämienerhöhung einen «Bericht über die Leistungs-, Kosten- und Prämienentwicklung sowie die Massnahmen zur Dämpfung der Höhe der Gesundheitskosten» vorgelegt. In diesem Bericht wird ein Anstieg der Bruttokosten im Bereich der obligatorischen Krankenversicherung um nur 1,4 Prozent ausgewiesen.

888 Millionen Franken

In absoluten Zahlen haben die Krankenversicherungen in Basel-Stadt im Berichtsjahr 2015 Gesundheitsleistungen in der Gesamthöhe von 888 Millionen Franken finanziert. Das entspricht 4625 Franken pro Kopf oder einem Anstieg um eben 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. «Der gestern vom Bundesamt für Gesundheit kommunizierte Prämienanstieg für Erwachsene im Kanton Basel-Stadt von 4,0 Prozent fällt im schweizweiten Vergleich zwar erneut unterdurchschnittlich aus, der Regierungsrat hält jedoch den Prämienanstieg für Basel-Stadt aufgrund der vorliegenden Zahlen für zu hoch», heisst es in der Mitteilung.

Das zeigt unter dem Strich, dass sich Bemühungen um Kostendämpfung im Gesundheitswesen nicht eins zu eins bei den Prämien niederschlagen. Dennoch wähnt sich die Basler Regierung auf dem richtigen Weg. «Da die Spitalkosten (ambulant und stationär) mit einem Anteil von 51 Prozent den grössten Kostenanteil darstellen, bildet das Projekt zur vertieften Zusammenarbeit im Gesundheitswesen zwischen den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft einen prioritären Tätigkeitsschwerpunkt des Gesundheitsdepartements», schreibt sie.

Prämien werden von den Versicherungen festgelegt

Es sind die Krankenkassen, welche die Prämienerhöhungen jeweils festlegen. Die errechneten neuen Prämien müssen aber vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) genehmigt werden. In einem Faktenblatt legt das BAG fest, dass geprüft werde, «dass die Prämien nicht unangemessen hoch über den Kosten liegen».

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