Bildserie: Kein Weg führt zum Tahrir Square

Der Zürcher Fotograf Pascal Mora berichtet exklusiv für die TagesWoche vom Tahrir Platz in Kairo. Eines scheint auch am Tag 7 der zweiten Revolution gewiss: Die Ankündigung des Militärrats, die Macht abgeben zu wollen, hat den Zorn der Menschen nicht beruhigt.

Am Freitag ist der Andrang der Menschen auf dem Tahrir Square besonders gross. (Bild: Pascal Mora)

Tag 7 der zweiten Revolution auf dem Tahrir Platz in Kairo. Eines scheint gewiss: Die Ankündigung des Militärrats, die Macht abgeben zu wollen, hat den Zorn der Menschen nicht beruhigt.

Am Freitag, Tag 7 der Proteste und in der muslimischen Welt ein Feiertag, war auf dem Tahrir Square fast kein Durchkommen mehr. Kurz nach dem Freitagsgebet, zur Mittagszeit, war der Platz dermassen gefüllt, dass man, sofern man konnte, nur noch die Flucht auf ein Gebäude antreten konnte, wo sich sogenannte «Live-Positionen» für TV-Journalisten befinden. In den Räumen eines Hostels hat sich die Nachrichtenagentur AP eingerichtet, gleich ein Stockwerk tiefer sind Stationen arabisch sprachiger TV-Sender. 

Sämtliche Strassen sind blockiert

Wer versucht vom Tahrir Square zum Innenministerium zu gelangen, muss gleich erkennen: Am Tag 7 auf dem Tahrir Square scheinen nun definitiv keine Wege mehr dorthin zu führen. Sämtliche Zufahrtsstrassen sind blockiert. Die Hauptroute vom Tahrir Square, die Mohammed Mahmoud Strasse, ist erst gar nicht mehr passierbar. Die Blockade, vorher ein loses Konstrukt aus Stacheldraht, Gittern und Betonelementen, ist jetzt zu einer richtigen Mauer herangewachsen.

Der Versuch, das Ganze aus der Nähe zu fotografieren, scheitert. Nein, sie können uns nicht durchlassen, erklären uns einige Demonstranten, die offenbar versuchen weitere Ausschreitungen zwischen den Sicherheitskräften und gewaltbereiten Demonstranten zu verhindern. Alles Flehen nützt nichts, wir werden freundlich, aber bestimmt wieder hinter den Stacheldraht gewiesen. 

Auch auf Schleichwege durch leergefegte Markthallen auszuweichen nützt nichts. Sobald wir beginnen, die Armee hinter deren Absperrungen zu fotografieren, kommen erboste Anwohner auf uns zu und jagen uns fort.

Der Platz von der Live-Position aus gesehen.

Der Platz von der Live-Position aus gesehen. (Bild: Pascal Mora)

Am Tag der Freitagsgebete sind besonders viele Männer auf den Platz gekommen.

Am Tag der Freitagsgebete sind besonders viele Männer auf den Platz gekommen. (Bild: Pascal Mora)

Die Demonstrierenden füllen den letzten Winkel des Platzes aus.

Die Demonstrierenden füllen den letzten Winkel des Platzes aus. (Bild: Pascal Mora)

Kein Durchkommen: Aus der Nähe fotografieren ist unmöglich.

Kein Durchkommen: Aus der Nähe fotografieren ist unmöglich. (Bild: Pascal Mora)

Die Blockade ist zu einer richtigen Mauer angewachsen.

Die Blockade ist zu einer richtigen Mauer angewachsen. (Bild: Pascal Mora)

Kletterkünste sind gefragt.

Kletterkünste sind gefragt. (Bild: Pascal Mora)

Männer versuchen, weitere Ausschreitungen zu verhindern.

Männer versuchen, weitere Ausschreitungen zu verhindern. (Bild: Pascal Mora)

Männer beim Ausruhen auf einer Mauer.

Männer beim Ausruhen auf einer Mauer. (Bild: Pascal Mora)

Stacheldraht-Barrikaden versperren die Strassen.

Stacheldraht-Barrikaden versperren die Strassen. (Bild: Pascal Mora)

Hinter dem Stacheldraht stehen die Sicherheitskräfte.

Hinter dem Stacheldraht stehen die Sicherheitskräfte. (Bild: Pascal Mora)

Gedränge an einer Strassenecke.

Gedränge an einer Strassenecke. (Bild: Pascal Mora)

Welch ein Kontrast: Mädchen bei den Hausaufgaben auf einer Dachterrasse..

Welch ein Kontrast: Mädchen bei den Hausaufgaben auf einer Dachterrasse.. (Bild: Pascal Mora)

Blick über die Dächer in der Nähe des Platzes.

Blick über die Dächer in der Nähe des Platzes. (Bild: Pascal Mora)

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