Blocher und Calmy-Rey duellieren sich in der «Arena»

Das Ja zur Einwanderungs-Initiative hat bei den Verlierern viel Nervosität ausgelöst. Jetzt treffen zwei Hauptakteure der beiden Lager öffentlich aufeinander. Die ehemaligen Mitglieder des Bundesrates Micheline Calmy-Rey (SP) und Christoph Blocher (SVP) stehen am Freitag im Zentrum der «Arena» vom SRF.

Verstehen sich privat bestens: alt Bundesrat Christoph Blocher und alt Bundesrätin Micheline Calmy-Rey. Am Freitag dürften sie sich in der «Arena» dennoch nichts schenken. (Bild: WALTER BIERI)

Das Ja zur Einwanderungs-Initiative hat bei den Verlierern viel Nervosität ausgelöst. Jetzt treffen zwei Hauptakteure der beiden Lager öffentlich aufeinander. Die ehemaligen Mitglieder des Bundesrates Micheline Calmy-Rey (SP) und Christoph Blocher (SVP) stehen am Freitag im Zentrum der «Arena» vom SRF.

Sie gelten als die stärksten Persönlichkeiten, die in jüngster Zeit als Mitglieder des Bundesrates die Schweiz «regieren» halfen. Und sie mischen sich auch weiterhin massiv in die aktuelle Politik ein: Der Zürcher SVP-Nationalrat und alt Bundesrat Christoph Blocher (73) und die Genfer alt Bundesrätin Micheline Calmy-Rey (SP) geniessen den politischen Unruhestand wie wenige ihrer Kollegen.

Das zeigtet sich auch im Vorfeld der Abstimmung vom 9. Februar: Blocher half der SVP massiv ihre Ja-Kampagne finanzieren. Und Calmy-Rey (68) machte kurz vor der Abstimmung mit ihrer Forderung nach einem EU-Beitritt der Schweiz Furore.

Wiedersehen macht Freude

Jetzt werden sich die beiden politischen Alphatiere, die während ihrer Regierungszeit in Bern ihre Chefbüros nahe beieinander im ersten Stock des Bundeshauses West hatten, wiedersehen: Am nächsten Freitag stehen Calmy-Rey und Blocher im Zentrum der «Arena» des SRF. Thema der Debatte: «Gespaltene Schweiz». Das Schweizer Fernsehen glaubt: «Das Ja zur Masseneinwanderungsinitiative polarisiert weiter.» Und die beiden früheren Mitglieder der Landesregierung könnten die Pole wohl am besten repräsentieren.

Politisch mag das stimmen: Mit ihrer Forderung nach EU-Beitritt spricht Calmy-Rey für eine rasch schrumpfende Minorität, die inzwischen nur noch 17 Prozent der Bevölkerung ausmacht. Und Blocher hat mit seinem Erfolg vom 9. Februar jene bilaterale EU-Integration, die die SP-Bundesrätin und jetzt auch ihr Nachfolger Didier Burkhalter (FDP) rasch vorantreiben wollten, vorerst massiv abgebremst.

Persönlich keine grossen Probleme

Persönlich hatten sich die beiden Magistratspersonen im Bundesrat indessen meist sehr gut vertragen. Sie schätzten aneinander die jeweilige Tatkraft, die Fachkompetenz und dass sie ihre zwar oft gegensätzlichen Postionen stets klar vertraten.

Als Blocher den zwielichtigen Börsentransaktionen des Nationalbankpräsidenten Philipp Hildebrand auf die Schliche gekommen war, wandte er sich diskret an Bundespräsidentin Calmy-Rey.

Es wird spannend sein, zu sehen und zu hören, was sich die beiden alten Politbekannten am Freitag zu sagen haben.

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«Gespaltene Schweiz» am Freitag, 21. Februar 2014, in der «Arena». Beginn: 22.25 Uhr.

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