Cafés und Beizen leiden unter Baustellen

Die BVB erneuern die Gleise zwischen Barfüsserplatz und Marktplatz. Leidtragende sind die Gastwirte, die deswegen weniger Kundschaft haben.

Bis Ende Juli ist die Tramstrecke zwischen Barfüsserplatz und Schifflände eine Baustelle. In der Falknerstrasse bleibt für die Fussgänger nur ein schmaler Trottoirstreifen.

(Bild: Jeremias Schulthess)

Die BVB erneuern die Gleise zwischen Barfüsserplatz und Schifflände. Leidtragende sind die Gastwirte, die deswegen weniger Kundschaft haben.

Angela Scialfa verdreht die Augen. Ja, die Baustelle sei ein grosses Problem, «eine Katastrophe», wie sie sagt. Scialfa arbeitet im «Ca’puccino» an der Falknerstrasse. Gäste, die draussen sitzen wollen, befinden sich quasi auf einer Baustelle. Die BVB sanieren die Gleise zwischen Barfüsserplatz und Postkurve. In der Innenstadt verkehren deswegen bis Ende Juli keine Trams.

In der Woche vom 4. Juli, als die Strasse mit Presslufthammern aufgerissen wurde, sei der Umsatz um mehr als die Hälfte eingebrochen. Diese Woche kommen wieder ein paar Kunden mehr. «Ich verstehe ja, dass die Gleise gemacht werden müssen. Ich hoffe nur, dass die Arbeiten bald vorbei sein werden», sagt Scialfa. Gemäss BVB wird es am 30. Juli so weit sein.



Angela Scialfa arbeitet im Cappuccino an der Falknerstrasse. Fenster und Türen muss sie schliessen, wenn der Lärm draussen zu laut ist.

Angela Scialfa arbeitet im «Ca’puccino» an der Falknerstrasse. Fenster und Türen muss sie schliessen, wenn der Lärm draussen zu laut ist. (Bild: Jeremias Schulthess)

Nebenan spürt auch das «Manger & Boire» den Rückgang an Kunden. Er sei jedoch nicht derart massiv, erklärt der Wirt Mathias Thüring. Das «Manger» hat denn auch Aussenplätze in der Gerbergasse, wo die Bauarbeiten weniger wahrgenommen werden. Aber: «Wir haben Stammgäste, die explizit sagen, dass sie wegen den Bauarbeiten nicht kommen.»

An der Ecke zum Barfüsserplatz sitzen einige Gäste im «Alten Stöckli». Auch hier nervt die Baustelle. 20 bis 30 Prozent weniger Umsatz mache er, seit die Gleise aufgerissen wurden, sagt der Geschäftsleiter Philippe Schmitt. Und gegenüber im «Latini» mache man ebenfalls «viel weniger Umsatz», erzählt eine Kellnerin.

Patrick Erny vom Basler Gewerbeverband hat Verständnis für den Unmut der Beizer. Das Gewerbe müsse jedoch damit klar kommen, da es sich um die Sanierung der meistbefahrenen Tramachse handle. Eine spürbare Entlastung des Abschnitts bringe erst der Bau des Herzstücks. 

Gratis-Velo-Shuttle

Jelena Dobrivojevic, die Mediensprecherin der BVB, sagt: «Wir versuchen die Geschäfte und Beizen so gut es geht zu unterstützen.» Man habe alle persönlich informiert und das Trottoir so weit wie möglich freigelassen. Auch eine Fussgängerpassage auf der Höhe des Pfluggässleins wolle man noch realisieren, so Dobrivojevic.

Die BVB bieten bis Ende Juli einen Gratis-Velo-Shuttle, der Passagiere in der Innenstadt herumchauffiert. Das «Vaxi-Taxi» verkehrt von Dienstag bis Samstag von 10 bis 12 und 16 bis 18.30 Uhr und bedient verschiedene Stationen (zu den Details).

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Angela Scialfa arbeitet im Ca'puccino an der Falknerstrasse. Fenster und Türen muss sie schliessen, wenn der Lärm draussen zu laut ist.

Angela Scialfa arbeitet im Ca’puccino an der Falknerstrasse. Fenster und Türen muss sie schliessen, wenn der Lärm draussen zu laut ist. (Bild: Jeremias Schulthess)

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