Die Schweizer Städte werben gemeinsam gegen die Masseneinwanderungsinitiative der SVP – und lassen Basel aussen vor. Regierungspräsident Guy Morin ist «leicht irritiert».
Bern, Luzern, Zürich, St. Gallen, Schaffhausen, Winterthur, ja sogar Solothurn. Die Stadtpräsidentinnen und -präsidenten dieser grösseren und kleineren Kommunen warben in der Sonntagspresse «gemeinsam gegen Abschottung». Schweizer Städte würden die SVP-Initiative ablehnen, weil sie «untauglich» und «nicht lösungsorientiert» sei.
Basel ging dabei vergessen. Dabei wäre man auch sehr gerne eine Schweizer Stadt gewesen. Es ist der Blick von Guy Morin, der nicht zu missverstehen ist: «Aber wir doch auch!», sagt eben jener Blick des Basler Regierungspräsidenten nachdem er mit drei Regierungskollegen aus der Nordwestschweiz gegen eben jene SVP-Initiative geweibelt hat und auf das Fehlen im Inserat angesprochen wird.
Er wisse nicht, warum sein Kopf nicht auf diesem Inserat sei. Vielleicht habe man zu wenig Platz gehabt (zu diesem Thema: Man beachte den Weissraum neben Kurt Fluri), vielleicht halte man es auch für unnötig, in Basel zu werben, weil ein Nein zur Initiative schon sicher sei. Morin weiss es nicht es. Er weiss nur: Es mag ihm nicht gefallen. In seinen Worten: «Ich bin leicht irritiert.»
Die Economiesuisse ist schuld
Einen Schuldigen für das morinlose Inserat zu finden, ist gar nicht so einfach. «Das waren wir nicht», heisst es beim Städteverband. «Fragen Sie die Economiesuisse!», beim Komitee und dort wird die Verantwortung flugs auf die regionale Zweigstelle abgeschoben. «Wir bekamen die Auskunft, Basel-Stadt möchte sie nicht äussern», heisst es beim Wirtschaftsverband. «Und in Basel gibt es ja auch keinen richtigen Stadtpräsidenten.»
Hoppla, denkt man da, da weiss jemand, wie er die Basler zu nehmen hat. Nehmen Sies nicht zu schwer, Herr Morin!