Das Dreier-Tram wird grenzüberschreitend

Saint Louis rückt noch näher: Der Grosse Rat sagt Ja zum Kredit für den Ausbau der Tramlinie 3 über die Grenze.

Bald endet der Dreier nicht mehr an der Grenze. (Bild: Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt)

Der Dreier kann die Landesgrenze überwinden: Der Grosse Rat folgte dem Antrag seiner Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission und bewilligt mit grossem Mehr einen Kredit zum Ausbau der Tramlinie.

Anders als andere Tramprojekte (Stichwort: Erlenmatt-Tram), stiess die projektierte Verlängerung der Tramlinie 3 nach Saint Louis im Grossen Rat auf beinahe einhellige Zustimmung. Der Kredit wurde mit 79 Ja- gegen nur 7 Nein-Stimmen bei 2 Enthaltungen angenommen. Einmal mehr vertrat lediglich die SVP eine andere Meinung.

Karl Schweizer monierte im Namen der SVP, dass Basel-Stadt bei diesem Tramprojekt, insbesondere beim Unterhalt der Gleise, viel Geld an die «elsässischen Freunde» verschenke. Deshalb sei der Kredit für die Verlängerung der Linie abzulehnen. Gescheiter und erst noch flexibler wäre es nach Auffassung der Partei, die Strecke mit einer Busverbindung neu zu erschliessen.

Lobende Worte von links bis rechts

Im Gegensatz zur SVP setzten sich alle anderen Fraktionssprecherinnen und -sprecher überzeugt für den Kredit ein. Sie lobten die Weitsicht des Projekts und beruhigten, dass diese Tramiline, die zwar auch für Einkaufstouristen von Nutzen sei, das Basler Gewerbe nicht in Bedrängnis bringen werde. Eine interessante Bemerkung kam aus dem Munde des LDP-Sprechers Heiner Vischer, der zu bedenken gab, dass das U-Abo für ÖV-Pendler aus dem Elsass teurer sei als die Pendler-Parkkarte, die in Basel zum Parkieren in der Blauen Zone berechtige.



Streckenplan des Dreiers

Streckenplan des Dreiers (Bild: Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt)

Die Verlängerung der Tramiline 3 zieht sich über eine Strecke von 3.1 Kilometern von der heutigen Endstation an der Burgfelderstrasse bis zum Bahnhof Saint Louis. Anders als bei der Tramiline 8, fällt die Streckenverlängerung beim Dreier vor allem auf französischen Boden. In Basel sind es von der heutigen Endstation bis zur Grenze nur gerade 0,5 Kilometer, weiter bis zur neuen Endstation sind es 2,6 Kilometer. Die heutige Wendeschlaufe auf Basler Gebiet wird an die Grenze verschoben.

Die Gesamtkosten der Streckenverlängerung sind mit 86,5 Millionen Franken relativ hoch. Das sind 27’000 Franken pro Meter, was aber immer noch um einiges weniger ist, als das Erlenmatt-Tram gekostet hätte. Detail am Rande: Der zuständige Regierungsrat Hans-Peter Wessels korrigierte vor dem Rat nicht ohne Vergnügen einen Rechnungsfehler in einem Bericht der «Basler Zeitung» vom Mittwoch: Diese war auf einen horrenden Meterpreis von 65’000 Franken gekommen.

22,3 Millionen Franken

Dazu kommt, dass Basel-Stadt hier nur einen Teil der Kosten tragen: 32,8 Millionen Franken sind es beziehungsweise 22,3 Millionen, weil 10,5 Millionen aus dem Agglomerationsfonds des Bundes entnommen werden können. Die Kosten für den französischen Abschnitt belaufen sich auf 56,4 Millionen Franken.

Die Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission (UVEK) hatte dem Grossen Rat mit grossem Mehr von 11 zu 1 Stimme (aus der SVP) den Kredit zum Ausbau der Tramlinie 3 zu Annahme empfohlen. In einer Medienmitteilung hob die Kommission besonders hervor, dass «das Tramprojekt das weitere Zusammenwachsen der trinationalen Region stärkt und die Funktion eines ‹Entwicklungsmotors› für bisher mit dem öffentlichen Verkehr schlecht erreichbare Quartiere übernimmt».

 

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