Die Verkehrssituation auf dem Aeschenplatz soll markant verbessert werden: Die Basler Verwaltung will den Verkehrsknoten entwirren.
Der Aeschenplatz gehört zu Basels unübersichtlichsten Verkehrsknoten. Von der Umweltorganisation «Umverkehr» wurde er 2012 in einen Test zum öffentlichen Verkehr gar als «schlechtestes Beispiel in der ganzen Schweiz» bezeichnet: «Wenn man hier – oft fieberhaft und vergeblich – die richtige Haltestelle sucht, läuft man unweigerlich Gefahr, von einem der aus allen Richtungen einfahrenden Trams überfahren zu werden», schrieb die Organisation.
Nicht zufrieden mit der Situation sind auch die Basler Verwaltung und der Grosse Rat. Vor drei Jahren bewilligte das Parlament die Ausarbeitung eines neuen Verkehrs- und Gestaltungskonzepts für den Aeschenplatz. Das Bau und Verkehrsdepartement (BVD) hat eine Studie durchgeführt und kommt zum Schluss, dass «nur Massnahmen in grösserem Umfang eine nachhaltige Verbesserung des Verkehrs und der stadträumlichen Qualität des Aeschenplatzes erlauben», heisst es in einer Mitteilung. Eine Gesamtlösung sei auf lange Sicht «der effizienteste und wirksamste Ansatz für einen attraktiven Aeschenplatz».
Baubeginn wohl 2024
Das Departement schreibt weiter: «Der Platz wird seiner grossen Bedeutung heute nicht gerecht. Er ist dominiert vom Verkehr, unübersichtlich und nicht benutzerfreundlich sowie wenig attraktiv. Verbesserungen sind dringend nötig.» Das BVD will nun mit einer weiteren Studie Massnahmen zuhanden des Grossen Rats ausarbeiten, wie der Aeschenplatz zu einem «ansprechenden Eingangstor zur Innenstadt» werden kann. So soll auf dem Platz künftig ein «gut verständliches Verkehrssystem herrschen».
Mit der Umgestaltung will das BVD die Konfliktsituationen auf dem Aeschenplatz zwischen Autos, Velos und ÖV reduzieren und auch den Verkehr beruhigen. Ziel ist es, die Tramhaltestellen auf dem Platz zentral anzuordnen, «um attraktive und sichere Umsteigebeziehungen zu bieten».
Laut Barbara Auer, im BVD Bereichsleiterin Verkehrsinfrastruktur Mobilitätsplanung, sei es heute vor allem für Ortsunkundige schwierig, sich auf dem Platz zu orientieren. «Zudem ist der Platz für behinderte Menschen nicht hindernisfrei. Auch gibt es viele Unfälle am Aeschenplatz.»
Auer geht davon aus, dass die Studie mit den Massnahmen Ende 2017/Anfang 2018 vorliegt. Falls der Grosse Rat das Geld bewilligt, dauert es aber noch eine Weile, bis der Aeschenplatz komplett umgekrempelt und somit zur Grossbaustelle wird. Da es sich um ein komplexes Projekt handle, rechnet Auer mit einem Baubeginn 2024. Ziel sei es, dann mit der Sanierung zu beginnen, wenn sowieso wieder grössere Sanierungsmassnahmen auf dem Aeschenplatz anstehen (Gleise, Leitungen, Weichen).